Vízügyi Közlemények, 1993 (75. évfolyam)
4. füzet - Karászi Kálmán: Magyarország vízügyi politikájáról
Magyarország vízügyi politikájáról 351 implementation should be defined along with administrative structure of the organizations and the requirements for personnel. * * * Über die wasserwirtschaftliche Politik Ungarns von Dipl.-Ing. Kálmán KARÁSZI In der Gestaltung der wasserwirtschaftlichen Politik eines jeden Landes spielen - außer den Absichten des gegebenen sozialen, wirtschaftlichen und Rcgicrungssystems - die gcografischen, natürlichen (hydrologischen) Bedingungen eine entscheidende Rolle. Dies ist besonders für Ungarn gültig, das sich im tiefsten Teil des Karpatenbeckens, größtenteils auf Tiefebenen erstreckt. Der entschieden größere Teil der Einzugsgebiete der natürlichen Wasserläufe des Landes befindet sich außerhalb der Staatsgrenzen, so daß der Abfluß, die Wasserqualität, die Nutzbarkeit unserer Flüsse von den wasserwirtschaftlichen Maßnahmen unserer Oberliegernachbam abhängig sind. Die erwähnten und noch manche, anderen Faktoren zuzuschreibenden Umstände haben einen ausgelieferten Zustand der Wasserwirtschaft Ungarns zur Folge, sei es im Hinblick auf die Wasservorräte, oder auf die Gefährdung durch Hochwässer, Vernässungen oder Dürre. Die unter Berücksichtingun all desen zu verrichtende wasserwirtschaftliche Tätigkeit wirkt sich in irgend einer Form auf die ganze Gesellschaft, auf sämtliche Sphären der Volkswirtschaft aus. Die I lauptzüge (Eigentumverhaltnisse, Organisation, Aufgabenaufstellung) und Zielsetzungen und Teilnehmer, sowie das Bedingungssystem der Durchführung dieser Tätigkeit wird - im Einklang mit der umfassenden Politik des ganzen Landes sowie mit den Teilpolitiken der einzelnen Teilgebiete (Gesellschaft, Wirtschaft usw.) - durch die wasserwirtschaftliche Politik umrissen. Die ungarische wasserwirtschaftliche Politik hat drei Hauptaufgaben zu lösen: - Es soll die gegenwärtige Lage der wasserwirtschaftlichen Gegebenheiten des landes erfaßt werden; - Es soll das Ziel der wasserwirtschaftlichen Politik formuliert werden; - Es sollen die Voraussetzungen für die Verwirklichung dieses Zieles untersucht werden. Der Verfasser charakterisiert die wasserwirtschaftliche Gegebenheiten Ungarns mit zahlreichen Daten. Z.B. entstammt 95% der abfließenden Wassemenge dem Ausland und ist 52% der Landesfläche durch Hoch- und Polderwässer gefährdet. Der Anteil des unterirdischen Wasservorrats am jährlichen mittleren Wasscrvorrat des Landes liegt lediglich bei 5%, wobei 90% der Trinkwassernutzungen gerade diesen Vorratsteil in Anspruch nimmt. Die Abwasscrentsorgung und - rcinigung bleibt mit ihrem Bevölkerungsanteil von 54% weit hinter demjenigen der Wasserversorgung (94%) zurück, was eine deutliche Gefährdung für die Qualität der Gewässer darstellt. Die Gesamtlänge der Ilochwasscrschutzdämmc liegt bei 4200 km und diejenige der Flachlandcntwässerungskanäle bei 39.00 km. Der durch die potentielle Überflutung der Flach landeinzugsgehiete verursachte Schaden liegt zwischen 30 und 180 Mrd Ft, wogegen die Vernässungen im Lande im Jahresdurchschnitt etwa einen Schaden von 5 bis 6 Mrd Ft verursachen. Das grundlegende Ziel der wasserwirtschaftlichen Politik kann nur sein, die mit dem Wasser zusammenhängenden gegenwärtigen und zukünftigen Anforderungen der Gesellschaft auf die rationellste Weise zu befriedigen. Im Laufe des bevorstehenden Überganges zur Marktwirtschaft können Veränderungen erwartet werden, von denen auch die Wasserwirtschaft in einem immer tieferen Maße berührt wird. Die vielleicht bedeutendste Auswirkung ist, daß der Staat auf zahlreichen Gebieten der Wasserwirtschaft sich von der direkten Lasttragung zurückzieht.