Vízügyi Közlemények, 1989 (71. évfolyam)
1. füzet - Rákóczi László: Vízlépcsők hatása a hordalék- és mederviszonyokra
24 Rákóczi László As far as the bed changes in the back water reach at the barrage of Nagymaros are concerned, some one-dimensional, numerical calculations supported the assumption (Figs. 5 to 8) that peakenergy production - involving substantial artificial flood-wave releases - would flush out gradually the bed in question by limiting - at the same time - the deposits to a smaller area while speeding up the roughening process armouring of the gravel-bed, the stability of which will considerably be increased by this phenomenon. * * * Auswirkungen von Staustufen auf die Schwebstoff-, Geschiebe- und Flußbettverhältnisse von Dr.-Ing. László RÁKÓCZI, CSc Es werden für zwei Flüsse in Ungarn, die Donau und die Theiß, die Eigentümlichkeiten der oberhalb und unterhalb der bestehenden, im Bau befindlichen und geplanten Staustufen entstehenden Ablagerungen und Auskolkungen, d.h. Flußbettveränderungen behandelt. An der Theiß wurden durch das Forschungszentrum für Wasserwirtschaft (VITUKI) in der Umgebung der bestehenden Staustufe Tiszalök, besonders aber in derjenigen der 1973 in Betrieb gesetzten Staustufe Kisköre, regelmäßige Flußbettvermessungen und sonstige Messungen durchgeführt. Es wurde festgestellt, daß in der oberen Stauhaltung jährlich etwa 600 000 m 3 Feststoff abgelagert wird. Die Hochwässer sind lediglich imstande, das Niedrigwasserbett durchzuspülen, während das im Deichvorland abgelagerte Material praktisch unberührt bleibt. Das bei der Stauwurzel abgelagerte sandige Geschiebe wird von den Hochwässern weiterbefördert. Unmittelbar unterhalb der Staustufe ist auf der Kraftwerkseite eine Auskolkung, und in Richtung Schiffschleuse eine immer mehr zunehmende Auflandung zu verzeichnen. In größerer Entfernung herrschen Auskolkung und Ufererosion vor, worin auch die Erosionswirkung der durch den Schwellbetrieb des Kraftwerkes herbeigeführten künstlichen Hochwasserwellen eine bedeutende Rolle spielen. An der durch das Staustufensystem Gabcikovo-Nagymaros zu beeinflussenden Donaustrecke hat bereits Bogárdi (1971) eine allmählige Abnahme der Schwebstoffkonzentration bzw. der Feststoffracht nachgewiesen (Bilder 1 und 2). Dieser Prozeß setzt sich, infolge der an der österreichischen Donaustrecke neulich errichteten Staustufen, auch noch heute fort. Auch die aus Österreich ankommende Geschiebefracht nimmt beträchtlich ab und reicht heute schon von weitem nicht mehr aus, die infolge der während der letzten zwei Jahrzehnte tschechoslowakischer- und ungarischerseits im großen Maßstab durchgeführten industriellen Baggerungen entstandenen Gruben des Flußbettes wieder aufzufüllen. Dieser Umstand wird auch durch die anhaltende Senkung der am Preßburger und an den meisten ungarischen Pegeln beobachteten Niedrigwässer bewiesen. Laut verschiedener Berechnungen wird sich der passive Stauraum des Saubeckens von Dunakiliti in etwa 60 Jahren füllen, wobei die Genauigkeit dieser Schätzung noch von mehreren Faktoren (vom Abflußregime in den auf die Inbetriebsetzung des Staustufensystems folgenden ersten Jahren, von dem Ausmaß und der zeitlichen Verteilung der am Donauabschnitt zwischen Devin und Rajka durchzuführenden Baggerungen, vom Anfangszeitpunkt der Spitzenenergieerzeugung durch das Kraftwerk Gabcikovo, usw.) beeinflußt wird (Bild3). Im Hinblick auf die räumliche Verteilung der Ablagerungen stehen z.Z. die Ergebnisse slowakischer Modellversuche und Berechnungen zur Verfügung, welche allerdings unter Voraussetzung eines ungestörten Durchzuges permanenter Durchflüsse ermittelt wurden. Eine der dringenden Aufgaben der nächsten Zukunft ist in diesem Zusammenhang die Durchführung zweidimensionaler nicht-permanenter Berechnungen. Laut der bei der Theiß-Staustufe Kisköre gewonnennen Erfahrungen wird das im Deichvorland einmal schon abgelagerte feine Geschiebematerial, vor allem dank seiner Kohäsionseigenschaften während der Hochwasserwellen kaum wieder in Bewegung kommen. Sowohl die natürlichen als auch die durch den Schwellbetrieberzeugten künstlichen Hochwasserwellen werden erwartungsgemäß in erster Linie lediglich das Mittelwasserbett durchspülen können. Laut der Ergebnisse der für die in der Stauhaltung von Nagymaros zu erwartenden Flußbettveränderungen durchgeführten numerischen Berechnungen (Bilder 5 bis 8) wird die Spitzenerergieerzeugung, mit Zunahme des abgeleiteten Durchlusses, das Flußbett in zunehmendem Maße durchspülen, die Ablagerungen auf geringe Flächen beschränken sowie die Abrauhung („Verpanzerung") des Flußbettes beschleunigen und somit dessen Stabilität erhöhen.