Vízügyi Közlemények, 1989 (71. évfolyam)

1. füzet - Dunka Sándor:Az Ér- és Berettyószabályozó társaságok története

126 Dunka Sándor Geschichte der Verbände für die Regulierung der Gewässer Ér und Berettyó von Dr. Sándor DUNKA Eine wichtige Phase der Bereinigung des Theißtales bildete die Regulierung der Gewässer Ér und Berettyó (Bild 2). Vor etwa 10-15. 000 Jahren war das Ér-Berettyó-Tal das Urflußbett der Theiß (Bild 1). Infolge der am Ende des Pleistozän stattgefundenen Erdkrustenbeweguugen sank das Flachland Bereg-Szatmár um etwa 20 m tiefer, so daß die Theiß gezwungen wurde, anstatt SW in westliche Richtung zu fließen. Während der darauffolgenden Jahrtausende wurde das alte Flußbett mit Hochwassergeschiebe sowie mit Flugsand aus der Region Nyírség zugeschüttet (Bild 3). Das alte Flußbett ist jedoch nicht vollständig verschwunden: es konnte entlang der Trasse der Flüsse Szamos-Kraszna-Ér-Berettyó-Körös noch während des vorigen Jahrhunderts nachgewie­sen werden. Die noch Anfang des XIX. Jahrhunderts kennzeichnende Verzweigung des Gewässers Ér wird in den Bildern 4 und 5 gezeigt. Der Fluß Berettyó hat in seinem Tal bei Hochwasser die in Tabelle I ausgewiesenen Flächen überflutet. Der Verfasser weist auch daraufhin, daß die Fläche des ursprünglichen Überflutungsge­bietes im Theiß-Tal 19 637 km 2 war, also über 21 % der heutigen Fläche Ungarns, wovon 4770 km 2 ständig unter Wasser lag. Ein Vergleich einer 1832 verfertigten Straßenkarte (Bild 7) und der Karte aus dem XIV Jahrhundert (Bild 2) veranschaulicht die beträchtliche Zunahme der Sumpfgebiete. Der Verband für die Ér-Regulierung wurde am 14 Mai 1842 in Diószeg gegründet (Bild 8). Seine ertse Aufgabe bildete die Ausgrabung des 31 547 (Wiener) Klafter langen Ér-Abschnittes zwischen Pocsaj und Szalaér. Die herauszuhebende Erdmenge wie auch der Kostenanschlag mußten mehrere Male geändert werden. Die Kosten wurden, nach den Flächen der jeweiligen Überflutungs­gebiete, unter den interessierten Gemeinden verteilt (Bild 9). Der Regulierungsverband Berettyó-Sárrét hielt zwar seine erste Versammlung am 4 September 1852 ab, wurde aber in Wirklichkeit erst am 30 November 1853 in Debrecen gegründet (Bild 10). Als Ergebnis der Entwässerung des Sumpfgebietes Sárrét wurde ein 62 000 Katastraljoch großes Gebiet urbar gemacht, dessen Eigentümer in Tabelle II aufgezählt sind. Zur Durchführung der Arbeiten wurde bereits anläßlich der Gründerversammlung ein „Programm" erstellt. Die Regulie­rungskarte des Körös-Flüsse zeigt Bild 11. Die Gründerversammlung hat auch einen „Verbandver­trag" verabschiedet (Bild 12). Der Verband für die Ér-Regulierung und derjenige für die Berettyó-Sárrét-Regulierung haben sich am 12. September 1859 verenigt und ihre Tätigkeit ab 14 November 1859 unter dem Namen „Debrecener Verband für Berettyó- und Ér-Regulierung" bis 1881 fortgesetzt. In diesem Jahr haben sich ihm der Verband Ivánfenék sowie die Interessenten von Mezőtúr-Mesterszállás angeschlossen, so daß sein neuer Name „Verband für Gewässerregulierung und Hochwasserschutz Berettyó-Iván­fenék-Mezőtúr-Mesterszállás" wurde. Die Entwicklung der Abmessungen bzw. der Ausbaugrade der Deiche der Gewässer Berettyó und Ér werden, bis zum Jahr 1976, in Bild 15 gezeigt. In Tabelle III wird die Verteilung nach Anbauzweigen der durch die 1860 bis 1870 durchgeführten „Flutgebietsentwicklung" betroffenen Fläche sowie der für die Beendigung der Regulierungsarbeiten (1930) kennzeichnende Stand erfaßt. Zusammenfassend wird festgestellt, daß im Tal der Gewässer Ér und Berettyó während eines Jahrhunderts eine 1000 km 2 große, zuvor ständig überflutete Fläche für die Landwirtschaft gerettet wurde; auf einem noch größerem Gebiet wurde durch Ausbau der Hochwasserschutzdeiche für die Bedingungen für eine ungestörte landwirtschaftliche Produktion, für den Verkehr, für die Lebens­und Vermögenssicherheit der Bevölkerung, für eine gesunde Umwelt gesorgt, indem die Leute vom Sumpffieber, damals vielfach als „morbus hungaricus" bezeichnet, befreit wurden.

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