Vízügyi Közlemények, 1973 (55. évfolyam)

4. füzet - Rövidebb közlemények és beszámolók

(52) HYDROÖKONOMISCHE ANALYSE DER GESELLSCHAFTLICHEN-WIRTSCHAFTLICHEN ROLLE DER WASSERWIRTSCHAFT Imre Dégen Präsident des Staatsamtes für Wasserwesen (Der ungarische Text befindet sich auf Seite 135) Das Wasser befindet sich nicht nur in der Natur, sondern auch im gesellschaft­lichen Medium in stetiger Bewegung. Der Zusammenhang zwischen Gesellschaft und Wasser zeigt sich in drei Formen. Einerseits — als Wasserbewertung : Ausnutzung der in den Erscheinungsformen, biolo­gischen und chemischen Eigenartigkeiten des Wassers liegenden wirtschaftlich günstigen Eigenschaften, andererseits — als Beseitigung von Wasserschäden: Schutz gegen die Zerstörungskraft und gegen die überflüssige und schädliche Quantität oder Qualität des Wassers, endlich — als Rückwirkung der menschlichen Tätigkeit auf die natürliche Umgebung , auf die Veränderung der natürlichen Wasserverhältnisse. Die Erscheinungsformen, biologischen, physikalischen und chemischen Eigen­schaften des Wassers ergeben dessen Nutzwert und Eignung zur Erfüllung der menschlichen Bedürfnisse. Dieser Nutzwert trägt im ökonomischen Sinne den Wert des Wassers, welcher durch die zur Herstellung notwendige Arbeitsmenge und durch den Wasseranspruch bedingt wird. Der Neuerzeugungsprozess des Wasserkreislaufes und der gesellschaftliche „Kreislauf" des Wassers, seine Rolle bei der gesellschaftlichen Neuerzeugung stehen in enger Einheit, Gegenwirkung miteinander. Diese Einheit enthält aber dialek­tische Widersprüche. Der Hauptwiderspruch entsteht dadurch, dass der Wasseranspruch stürmisch steigert, während der Wasservorrat — innerhalb eines grösseren Raumes und binnen einer längeren Frist — unverändert bleibt. Die Befriedigung der steigenden Wasser­ansprüche wird gleichzeitig noch dadurch erschwert, dass sich die natürliche Schwan­kung des Flussregimes und der steigende Wasserbedarf der Gesellschaft verschieden gestalten. Die Wasseransprüche werden konzentriert und fallen territorial mit den verwendbaren Wasservorräten im Allgemeinen nicht zusammen. Ein weiterer wichtiger Widerspruch entsteht dadurch, dass gleichzeitig mit der Steigerung der Wasseransprüche auch die Verunreinigung der natürlichen Gewässer steigert. Eine weitere Gruppe der Widersprüche kennzeichnen jene Missverhältnisse, welche sich zwischen den zur Verfügung stehenden materiellen-technisclien Mitteln und jenen materiellen-technischen Forderungen zeigen, welche zur Ausgleichung des Unterschiedes zwischen der natürlichen Schwankung des Flussregimes und dem Wasseranspruch der Gesellschaft notwendig sind. Das Hauptziel der planmässigen Wasserwirtschaft, also der Regelung der gegen­seitigen Verbindung zwischen Wasser und Gesellschaft ist die Aufhebung dieser Wider­sprüche. Der Unterschied zwischen dem Wasserhaushalt der Natur und dem Wasser­anspruch der Gesellschaft kann in erster Reihe durch Verwirklichung einer Überein­stimmung zwischen der örtlichen und zeitlichen Verteilung der Wasserabflussmen­gen und den Ansprüchen ausgeglichen werden. Diese Übereinstimmung ist teils durch die Modifizierung der zeitlichen und Gebietsverteilung der Wasservorräte und durch den Schutz derer Qualität, grösstenteils aber durch die Umänderung der materiel­len Eigenschaften des Wassers und durch ein planmässiges Beeinflussen der Wasser­anspriiehe möglich. Die Verwirklichung eines dauerhaften Gleichgewichtes zwischen den Naturverhältnissen und gesellschaftlichen Wasseransprüchen erforderte die Zustandebringung von grosszügigen, auf grossen Raum auswirkenden Wasserwirt­schafts-Systemen, die Gestaltung des einheitlichen, umfassenden, technisch-wirt­schaftlichen Systems der Direktion und Steuerung einer komplexen Wasserwirtschaft. Die Wasserwirtschaft ist also — gemäss der Definition in der ungarischen Praxis — eine auf die optimale Übereinstimmung des Wasserhaushaltes der Natur mit den Bediirf-

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