Vízügyi Közlemények, 1965 (47. évfolyam)
4. füzet - Rövidebb közlemények és beszámolók
<100) DER UNGARISCHE NATIONALE ARBEITSPLAN DES INTERNATIONALEN HYDROLOGISCHEN DECENNIUMS (Der ungarische Text befindet sich auf Seite 289) Das Schema des Programms des Internationalen Hydrologischen Decenniums, das auf Vorschlag und Ersuchen des Internationalen Hydrologischen Verbandes im Rahmen der UNESCO veranstaltet wird, wurde auf der Plenarsitzung der UNESCO im Jahre 1964 beschlossen. Das Ziel des Programmes ist „eine Vertiefung der Forschungen über die zeitlichen Veränderungen der Wasservorräte, wobei vor allem eine zweckmässige Nutzung des Wassers zum Wohl der ganzen Menschheit vor Augen gehalten werden muss". Ungarn begrüsste miL Freuden das von der UNESCO gestartete zehnjährige hydrologische Forschungsprogramm und gründete im April 1964 das Ungarische Nationalkomitee und stellte im November desselben Jahres das Ungarische Nationalprogramm zusammen, das den Rahmen für die am 1. Januar 1965 beginnende 10-jährige wissenschaftliche Zusammenarbeit bilden wird. Der Ungarische Nationale Arbeitsplan des Internationalen Hydrologischen Decenniums ging von den geographischen Gegebenheiten des Landes, den bisher erzielten Ergebnissen der ungarischen hydrologischen Forschung und den Ansprüchen der Volkswirtschaft aus: 1. Geographische Verhältnisse: Ungarn bedeckt eine Fläche von 93 030 km 2. Sein höchster Punkt liegt 1015 m, sein tiefster 80 m über dem Meeresspiegel. 2/3 seines Gebietes besteht aus einer Ebene, die unter einer Höhe von 150 m liegt. Die jährliche Niederschlagsmenge beträgt 620 mm, die jährliche Durchschnittstemperatur rund 10,5 C°. Das Land gehört in seiner Gänze dem Einzugsgebiet der Donau an, worin es sich noch mit 11 anderen Staaten teilt. Infolge seiner tiefen Lage, seines Ebenencharakters und seines kontinentalen Klimas führt es einen ständigen Kampf gegen und um das Wasser. Sämtliche massgeblichen Wasserläufe kommen aus dem Ausland und selbst seine unterirdischen Wasservorräte erhalten ihre Ergänzung von dort. Aus all dem geht hervor, dass Ungarns Dasein von einem intensiven Betreiben der Hydrologie abhängt, aber dass es auch mit Freuden die Möglichkeit, im Bahmen des Decenniums mit den Anrainerstaaten eine engere Zusammenarbeit zu schaffen, begrüsst. 2. Die ungarische hydrologische Forschung blickt auf eine stolze Vergangenheit zurück. Das Meteorologische Institut wurde 1870, der Hydrologische Dienst 1886 gegründet. Die ersten Pegel wurden 1818 errichtet und die Messungen der Strömungsgeschwindigkeiten mit Flügelrädern reichen sogar bis 1830 zurück. Seit der Abteufung des ersten artesischen Brunnens 1830 wurden rund 30 000 Tiefbohrungen auf dem Staatsgebiet ausgeführt, wodurch die Kenntnis der Wasserverhältnisse in der Tiefe bedeutend zunahm. Die ersten Grundwasserbeobachtungen wurden 1856 registriert; Seit 1933 besteht ein weitverzweigtes Brunnenbeobachtungsnetz im Lande. Die bisherigen Kenntnisse über die hydrologischen Verhältnisse Ungarns sind in den folgenden Werken niedergelegt: der Hydrologische Atlas Ungarns (17 Bände), Ungarns Wasservorrat und seine quantitative und qualitative Bilanz (5 Bände), Klimatologischer Atlas Ungarns und Ungarns Hydrogeologischer Atlas. 3. Um den Ansprüchen der Volkswirtschaft gerecht zu werden, musste eine Bestandsaufnahme der Wasservorräte vorgenommen werden und deren Bewirtschaftung einer einzigen Leitung anvertraut werden, da das Wasser in Ungarn ein nur in begrenzten Mengen zur Verfügung stehender Naturschatz ist. Um auf seine Bedeutung hinzuweisen, soll festgestellt werden, dass der Bedarf des Landes an Trink-, Industrie- und Wasser für die Landwirtschaft im Jahre 1964 3,6 Milliarden m 3 war, der voraussichtlich bis 1980 auf den Betrag von 13,7 Milliarden steigen wird. Um eine planmässige Wasserwirtschaft aufzubauen, wurde im Jahre 1952 das Wissenschaftliche Forschungsinstitut für Wasserwirtschaft ins Leben gerufen, das seine Tätigkeit auf jede Art von ober- und unterirdischem Wasser, auf Fragen der Wasserqualität und Geschiebebewegungen, der Hydrometeorologie, Hydrometrie, Hydraulik und sogar einige Probleme der Technologie von Wasserbauten ausdehnt. Um den Wasserhaushalt der Natur kennenzulernen, unterhält es einige hydrologische Versuchsgebiete. Eine Reihe von Laboratorien wurde geschaffen, um serienmässige Wasserqualitätsuntersuchungen durchzuführen. Doch führen ausser diesen Institu-