Vízügyi Közlemények, 1933 (15. évfolyam)

2. füzet - XVII. Kisebb közlemények

10 wurde, während dessen Erscheinungen früher unbeobachtet blieben. Darin, dass die meteorologischen Instrumente 1-5—2 m oder noch höher über dem Boden auf­gestellt werden, da die Luftschichte bis zu dieser Höhe als gestörte Zone gilt, deren Charakter grosse örtliche Unterschiede aufweist, — erblickt Dr. Geiger den Beweis, dass die unmittelbar über dem Boden befindlichen Luftschichten ein von den höheren Schichten abweichendes Klima aufweisen. In der grossen Klimalehre von W. Koppen und R. Geiger finden wir diese Fragen im Abschnitt Mikroklima und Pflanzenklima, wo schon in der Einleitung festgestellt ist, dass das klimatologische Zahlenmaterial wenn sich dasselbe auch auf Extreme, Klimagrenzen und sekundäre Klimaelemente erstreckt, für die Praxis nicht unmittelbar anwendbar ist, denn die Klimastationen erfassen nur die gross­räumigen Verhältnisse. Der Landwirt, der Forstmann, der Gärtner, der Obstzüchter sie alle müssen aber die auf kleinem Räume geltenden Bedingungen kennen, denen die einzelnen Pflanzen, die sie grossziehen wollen, unterworfen sind. Nicht das Makroklima, sondern das Mikroklima wollen sie kennen. Welche Verschieden­artigkeit in den klimatischen Verhältnissen der bodennahen Schichten herrschen kann, haben erst die neueren Forschungen und zahlreiche Messungen bewiesen und können wir — wie Dr. Geiger schreibt —noch mancher Überraschung gewärtig sein. Eine derartige Überraschung war es laut dem Verfasser, als Professor Dr. Tuzson in den Mooren von Bátorliget im ungarischen Tiefland —wo die Sommer­hitze stets hohe Grade erreicht — auf subarktische Pflanzen stiess und Dr. Dudich nebst anderen Zoologen am gleichen Ort Exemplare jener Eidechsenart entdeckte, die lebende Jungen zur Welt bringt (Lacerta vivipara), ferner und schliesslich mehrere Abarten von Gebirgsschnecken vorfand. Dass sich diese Angehörigen der Gebirgsfauna und Flora hier weitererhalten konnten, lässt sich auf gewisse lokal­klimatische Faktoren und sonstige physikalische Einflüsse zurückführen. Das Grundwasser, die Wasserpflanzen, aber hauptsächlich die Baum- und sonstigen Pflanzenbestände der Ufergebiete kommen hier in Frage, die bedeutende und derartige physikalische Rückwirkungen hervorbringen, welche den Ansprüchen der subarktischen Fauna und Flora günstig sind. In Kenntnis solcher und ähnlicher mikroklimatischer Erscheinungen kann es nicht verwundern, wenn der internationale Ausschuss für landwirtschaftliche Meteorologie in der Sitzung vom Jahre 1929 in Kopenhagen empfiehlt, dass mittels Detailuntersuchungen, die an kleineren Beobachtungsstellen vorzunehmen wären, die örtliche Verteilung der meteorologischen Elemente studiert werden möge. In seiner grossen Klimalehre hat Dr. Geiger bereits auf die Pflanzenvege­tation und dadurch auch in gewissem Masse auf jene biologischen Fragen Bedacht genommen, die von der Behandlung des „Mikro"- d. h. „Pflanzenklima" untrennbar sind. Dementsprechend gelangt er zur Feststellung, dass „die Vegetation der Erde in ihren wichtigen Lebensbedingungen nicht nur durch das Klima im grossen und kleinen bestimmt ist, sondern wirkt dieselbe ihrerseits auch wieder bestimmend auf das Klima zurück, was am deutlichsten am Mikroklima zu erkennen ist ; je dichter und je höher die Vegetationsdecke ist, desto grösser ist diese Rückwirkung". Wie sich Dr. Geiger in seinem Vortrag anlässlich der Sitzung deutscher Natur­forscher und Ärzte im Jahre 1932 zu Wiesbaden und Mainz äusserte, „beruht die Bedeutung der Mikroklimatologie hauptsächlich darin, dass sie uns die wirklichen Lebensbedingungen, soweit sie das Klima betreffen, für Pflanze und Tier und auch

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