Vízügyi Közlemények, 1933 (15. évfolyam)

2. füzet - XVII. Kisebb közlemények

I. GRAF STEFAN SZÉCHENYI-ERINNERUNGSFAHRT. Von : HUGÓ LAMPL. Verfasser berichtet über die vom kgl. ung. Ackerbauminister veranstaltete Studienfahrt auf der Tisza, belichtet die Leitmotive zu dieser Veranstaltung und schildert den feierlichen Verlauf derselben. Vor einem Jahrhundert befanden sich die Flüsse Ungarns noch im Urzustand. Bei niedrigem Wasserstand konnte der Verkehr nicht einmal mit mittelgrossen Schiffen aufrechterhalten werden. Zur Hochwasserzeit kamen hingegen über 2,600.000 ha unter Wasser. Die aus den Gebirgsgegenden herabstürzenden Hoch­fluten überschwemmten das Tiefland (Alföld) und verursachten unermässlichen Schaden an Menschenleben, Viehbestand und sonstigem Gut. Die sich langsam abziehenden Wassermengen gaben einen von gesund­heitsschädlichen Sümpfen übersäten Boden frei, auf welchem jede wirtschaftliche Nutzung im weiten Umkreis unmöglich war. Als unmittelbare Folge stellte sich eine stets zunehmende Entvölkerung des Tieflandes ein. Die verheerende Wirkung der Hochwasser machte sich besonders im Tiszatal fühlbar, wo der Abfluss der Fluten durch die unzähligen Krümmungen und das geringe Gefälle der Tisza überaus grosse Verzögerung erlitt. Graf Stefan Széchenyi hatte im Jahre 1833 als Verkehrsminister Ungarns eine Fahrt auf der Tisza unternommen um die Lage an Ort und Stelle zu studieren. Auf seine Anregung hin wurde dann im Jahre 1846 an den systematischen Hoch­wasserschutz des Tiszatales geschritten. Die diesbezüglichen Arbeiten der ver­flossenen hundert Jahre sind im graphischen Bild Nr. 7 zusammengefasst. Die von den Interessentengruppen mit Staatshilfe durchgeführten Schutzein­richtungen sorgen für die Sicherheit einer Fläche von rund 2-5 Millionen ha. Die Länge der erbauten Deiche beträgt 3416 km, die der Entwässerungs- und Abzugs­kanäle 11.000 km. Das hochwassergeschützte Gebiet verfügt über 130 Pumpanlagen mit 10.000 PS Gesamtleistung. Die Regulierung der Tisza (mittels Durchstichen) hatte eine Laufverkürzung um rund 453 km, sowie Verbesserung der Gefälle­verhältnisse zur Folge, wodurch der Abfluss der Hochwasser beschleunigt und ihre Dauer wesentlich herabgesetzt wurde. (Figuren 2 und 3 von oben gerechnet im graphischen Bild Nr. 7.) Das Verhältnis dieser Arbeiten nach Ausdehnung und Mass zu ähnlichen Werken des Auslandes ist dem Schaubild 9 zu entnehmen. Die gewaltige Schutzeinrichtung kann als beendet betrachtet werden. Auf dem Gebiet der Nutzbarmachung unserer Gewässer ist aber noch vieles zu schaffen. Insbesondere ist es das Wasserverkehrsnetz, dessen Ausbau grösste Aufmerksamkeit zuzuwenden wäre. Es genügt ein Blick auf die Wasserverkehrskarte der euro-

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