Kertai Ede: Magyarország nagyobb vízépítési műtárgyai. Tavi kikötők (OVH, Budapest, 1974)

Tartalomjegyzék

I. BALATON-HÄFEN Der Balaton — das ungarische Meer — ist der grösste lauwarme See Mitteleuropas, mit 77 km Länge, 6—14 km Breite und einer Wasserfläche von 600 km2. Die 195 km lange Uferlinie ist mit Erholungsheimen, Ho­tels, und Badenanstalten umsäumt. Für Erholung und Som­merfrische ist er hervorragend geeignet, wobei alle Arten des Wassersports ausgeübt werden können. Der Fremdenverkehr des Sees nimmt ständig zu, die Anzahl der Kurgäste hat 2 Millionen im Jahr überschritten. Die ersten historischen Aufzeichnungen über den Balaton stammen aus dem III. Jahrhundert unserer Zeitrechnung; unter dem Imperium des römischen Kaisers Galerius blühte am See bereits die Badekultur und wahrscheinlich auch die Schiffahrt. Verhältnismässig früh — bereits 1846 — ist am See das erste Dampfschiff erschienen, für dessen Verkehr 11 See­häfen ausgebaut worden sind. Der grossflächige See mit weichem Wasser ist durchschnitt­lich 3 m tief und nur in der Seeenge Tihany finden sich Tie­fen bis 11,5 m in einigen Hundert Metern Länge. Diese Aus­tiefung wird durch die wechselnde Strömung zwischen den zwei Seebecken verursacht, wobei die Fliessgeschwindigkeit 0,8 m 's erreicht. In solchen Fällen beträgt der Wasserspiegel­unterschied zwischen den zwei Becken 0,3—0,4 m. Der See enthält eine Wassermasse von 2 Milliarden m3, sein Einzugsgebiet erstreckt sich auf 5775 km2. Wegen der verhältnismässig geringen Wassermasse er­wärmt sich der Balaton im Sommer schnell, die durchschnitt­liche Wassertemperatur beträgt 21°, doch wurden an heissen Sommertagen auch 27—32° gemessen. Am Südufer besteht das Bettmaterial in 100—400 m Breite aus feinstem Flugsand, mit besonders flachem Gefälle. In etwa 100 m Entfernung von der Uferlinie beträgt die mittlere Wassertiefe 1,0—1,2 m. Am Nordufer verläuft das Bett steiler. Der Balaton bietet im Sommer hervorragende Möglich­keiten für Baden, Erholung, Seglersport, Angeln, und ist ein beliebtes Zentrum aller Wassersporte. Winters friert er bald ein, Eissegler rasen auf der Eisdecke mit 60—80 km/Std Geschwindigkeit. Sein fischreiches Gestade ist für die Angler mit Molen und Anglerhorsten ausgestattet. Die Schiffahrt dient zu 90% Lustfahrtzwecken, dement­sprechend sind auch die Hafenanlagen ausgebaut. Im vergangenen Jahrhundert wurden die Hafenanlagen an Balaton überwiegend aus Holz gebaut, undzwar am Nordufer in der Form von einfachen 30—50 m langen hölzernen Brük- ken, an deren Ende als Pfahlrost ein 25—30 m langer Anlege- kopf ausgebildet war. Am Südufer bestanden sie wegen der flachen Neigung der Seeufer aus einem hölzernen Anlage­kopf am Ende einer 100—300 m langen Zufahrts-Steinmole. Diese Hafenanlagen sind durch die häufigen Eisstösse zerstört worden. Aus diesem Grund wurden bereits in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts auch am Nordufer steinerne Molen ausgebaut, jedoch noch immer mit hölzernen Anlegeköpfen. Am Südufer hingegen sind bereits Hafenbecken mit zwei Molen aus festen Baustoffen errichtet worden. Am Anfang dieses Jahrhunderts sind am Nordufer hölzerne Hafenanlagen mit Steinmolen, am Südufer geschlossene Ha­fenanlagen mit zwei Molen aus Stein und Beton gebaut worden. Während des ersten Weltkriegs und in den hierauf fol­genden schweren Zeiten — zwischen 1914—1925 — lagen die Bauarbeiten still. Aber 1926 sind sämtliche Hafenanlagen erneuert und ausserdem vier neue Hafen errichtet worden. Die hölzernen Hafenanlagen am Ende der dreissiger Jahre gänzlich umgebaut. Die Passagierzahl hat bereits 1966 annähernd 2 Millionen erreicht. Mit der internationalen Wasserstrasse der Donau ist der Balaton über den 123 km langen Sió-Kanal verbunden, wobei die Erdarbeiten und die Brücken fertiggestellt sind, aber vorerst nur eine Staustufe ausgebaut worden ist. Somit ist die Schiffahrt nur periodisch, bei einem Seeabfluss von mindestens 35 m:i/s aus dem Balaton möglich. Ein vollwer­tiger Staffelausbau des Siö-Kanals ist in einer näheren Zu­kunft nicht zu erwarten. 14

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