O. Gy. Dely szerk.: Vertebrata Hungarica 23. (Budapest, 1989)

Faragó, S.: Die Gemse (Rupicapra rupicapra Linnaeus, 1758) in Ungarn (Mammalia, Artiodactyla) 67-72. o.

kenntlicher Kadaver gefunden, - wahrscheinlich derjenige der Geiss. (Persönlich mitgeteilt von E. PÁLL.) Auch Á. SZEDERJEI (1961) erwähnt die Wahrnehmung der obigen Exemplare. 15. Im Herbst 1955 hat man in der Gegend des Dorfes C sákánydoroszló (Komitat Vas) nahe der Landesgrenze "eine Ziege" gesehen. Im September 1962 sind wahrscheinlich die Überreste des abgehauten und versteckten Kopfes dieser Gemse im nahegelegenen Wald ge­funden worden. Vermutlicherweise ist das Tier Wilderern zum Opfer gefallen. Sowohl sein Alter und Geschlecht, wie auch das Los seines Schädels ist unbekannt (CSABA 1971). 16. Januar 1964 : Unweit der Stadt Kőszeg, in der Umgebung des Vermessungspunktes auf dem Irottkő hat M. JUHOS ein aus acht Gemsen bestehendes Rudel beobachtet. Aus dem sich im Weisstannenbestand ( Abies alba) bewegenden Rudel hat JUHOS einen Bock geschossen. Die Abmessungen des fehlerhaft präparierten Schädels dieses Tieres (Tafel I: Abb. 1) sind in Tabelle 1 angeführt. Der Umstand, dass die M 3-Zähne des Bockes erst im Hervorbrechen be­griffen waren, bezeugt sein jugendliches Alter. 17. 11. Juli 1975: In der Umgebung von Kőszeg, auf dem Irottkő, in dem um die Szén­égető-Quelle gelegenen, aus Weisstannen ( Abies alba) und Fichten ( Picea abies) bestehenden Mischwald hat M. JUHOS um 4,20 Uhr einen Gamsbock erlegt. Der Kopf des Bockes ist zwar fehlerhaft präpariert worden, als Beweisstück repräsentiert er dennoch einen bedeutenden Wert (Tafel I. : Abb. 2). Durch die Weise der Präparierung wurde bloss die Registrierung der Abmessungen der Krücken ermöglicht (Tabelle 1). Die obigen Angaben wurden von SZOJÁK (1975) veröffentlicht. Er schätzte das Alter des Tieres auf 4-5 Jahre. Mit der letzteren Feststellung können wir einverstanden sein. 18. Februar 1978: In der Umgebung von Kőszeg, auf dem in der Nähe des Asztalkő ge­legenen Teil des Irottkő hielt sich ein Gemsbock 2 Tage lang auf. Er wurde von M. JUHOS beobachtet. 19. Juni 1982: Ebenfalls in der Gegend von Kőszeg (Komitat Vas), auf dem Hármasha­tár-átkelő (Dreihotter-Übergang) genannten Teil des Irottkő hat M. JUHOS zwei Exemplare wahrgenommen. Auf Karte 1 sind die (mit Nummern versehenen) Vorkommen der Gemse veranschaulicht. Die Vorkommensorte konzentrieren sich hauptsächlich auf die Gegend des Kőszeger Gebirges (10 von den 19 Fällen). In den übrigen 9 Fällen handelt es sich um Individuen, welche in grösseren Gebieten herumstreifen. So kann festgestellt werden, dass auch betreffs der Vor­kommensorte extreme Fälle vorhanden sind. Infolge seines präalpinen Charakters ist das Kőszeger Gebirge in östlicher Richtung die letzte - wenn auch nicht optimale - Lebensstätte der Alpengemse ( Rupicapra r. rupicapra Linnaeus, 1758). Die Marginalität dieses Biotops wird durch die Tatsache bezeugt, dass das Vorkommen der Gemse hier sehr selten ist. Der letztere Umstand ist auch auf die areogra­phischen Probleme zurückzuführen, die sich im Randgebiet des Areals ergeben. Das gele­gentliche Erscheinen der Gemse im erwähnten Areal mag aus irgendwelcher, sich in der Po­pulation abspielenden Veränderung oder aus störenden anthropogenen Einwirkungen resultie­ren. Wir verfügen über keine sicheren Daten zur Bekräftigung der Annahme, dass sich das Erscheinen der Gemse in Ungarn aus der Expansion dieser Wildart ergeben würde. Im Ge­genteil: die Tatsache, dass man bloss in 4 von den 19 Fällen gleichzeitig mehr als ein einzi­ges Exemplar beobachtet hat (8; 2; 2, bzw. "mehrere"), spricht dafür, dass die Richtigkeit der Umherstreifungstheorie angenommen werden muss. Zum Umherstreifen sind vor allem die jungen Böcke geneigt. Die auch das Geschlecht der Tiere enthaltenden Angaben (7 Fälle) zeigen, dass in 6 Fällen einsame Böcke beobachtet wurden und nur in einem einzigen Fall ei­ne Geiss mit ihrem Kitz. In der Fachliteratur wird das Umherstreifen der jungen Böcke auf die hohen Abundanzwerte gewisser Gebiete zurückgeführt. TAFEL I. Abb. 1. Schpdel des im Januar 1964 in der Gegend von Kőszeg erlegten Gamsbockes Abb. 2. Kopfpräparat des am 11. Juli 1975 in der Gegend von Kőszeg erlegten Gamsbockes TAFEL II. Abb. 3. Schädel des im Jahre 1931 in Ludad erlegten Gamsbockes

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