O. G. Dely szerk.: Vertebrata Hungarica 18. (Budapest, 1978)

Dely, O. Gy.: Erinnerung an Prof Dr. Robert Mertens (1894-1975) 3-6. o.

Vertebr. Hung. XVIII. 1978. Erinnerung an Prof. Dr. ROBERT MERTENS (1894-1975) DELY, Olivér György Naturwissenschaftliches Museum, Budapest ABSTRACT: In commemoration of the world-famous herpetologist, Prof. Dr. Robert Mertens, late Director of the Natur-Museum und Forschungs­institut Senckenberg in Frankfurt/Main (Federal Republic of Germany), the most important dates of his life are given. Am Ende August 1975 lasen alle Herpetologen in der Welt mit tiefer Erschütterung eine traurige Nachricht, die am 25. August von der Direktion des Forschungsinstitutes und Natur-Museums Senckenberg in Frankfurt am Main mitgeteilt wurde. In dieser Nachricht hiess es, das Professor Dr. RO­BERT MERTENS am 23. August an den Folgen eines Schlangenbisses gestor­ben sei. Am tiefsten hat diese Nachricht selbstverständlich jene Herpetolo­gen, aber auch Zoologen anderer Teildisziplinen betroffen, die den hervorra­genden Wissenschaftler nicht nur aus seinen Veröffentlichungen, sondern auch persönlich kennengelernt hatten und so in der Lage gewesen waren, mit ihm zu arbeiten oder mit ihm über verschiedene Probleme der Herpetologie, Öko­logie, Ethologie, vergleichender Anatomie und Evolutions lehre zu diskutie­ren. Seine vielseitige Persönlichkeit, seine menschliche Grösse und vor al­lem seine hervorragenden Leistungen an vielen Gebieten der Zoologie wurden schon und werden auch in der Zukunft von seinen Mitarbeitern und Schülern eingehend bewürdigt und eben deshalb sei an dieser Stelle nur ein kurzer Überblick über seine Lebensbahn und seine Forschertätigkeit gegeben werden. Professor MERTENS wurde am 1. Dezember 1894 in St. Petersburg (Leningrad) geboren. Er besuchte dort das humanistische Gymnasium, und im Frühjahr 1912 hatte er die Reifeprüfung gestanden. Im Herbst desselben Jahres wurde er an der Universität Leipzig auf die Medizinische und Naturhistori­sche Fakultät immatrikuliert. Die interessanten und fesselnden Vorlesungen von CARL CUHN, HEINRICH SIMROTH, RICHARD WOLTERECK und anderen Professoren der Universität steigerten nur sein mitgebrachtes Interesse für die Tierwelt, das er noch während seiner Gymnasialjahre bei seinen häufigen Besuchen in dem Zoologischen Museum am Ufer der Neva erworben hatte. Kurz nach dem Beginn des ersten Semesters entschloss er sich endgültig da­zu, den Beruf eines Zoologen anzutreten. Seine aussergewöhnliche Begabtheit und ausdauernder Fleiss ermöglichten ihm nicht nur, dass er seine Universi­tätsstudien innerhalb von drei Jahren abschliessen konnte, sondern auch das, dass er schon 1915 auf Grund seiner eingereichten Dissertation "Untersuchun­gen über die Variabilität der italianischen Mauereidechsen" zum Doktor phil. promoviert wurde. Darauf folgend arbeitete er als Volontärassistent im Insti-

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