O. G. Dely szerk.: Vertebrata Hungarica 16. (Budapest, 1975)
Dely, O. Gy.: Erinnerung an Prof. Dr. D. Klobusitzky 3-16. o.
Seit seiner Verzicht lebt er zurückgezogen in Sao Paulo. Er bereist des öfteren die drei Amerikas und fast alle Länder Europas, halt ab und zu Übersichtsvorträge aus seinen früheren Forschungsgebieten. Während seiner aktiven wissenschaftlichen Tätigkeit nahm er als Mitwirkender, meistens in offizieller Eigenschaft, an den folgenden internationalen Kongressen teil: 1937 - an dem III. südamerikanischen Chemikerkongress (Rio de Janeiro, S. Paulo); 1948 - an dem I. panamerikanischen pharmazeutischen Kongress (Habana, Cuba); 1954 an dem III. panamerikanischen pharmazeutischen Kongress (Sä*o Paulo); 1958 - an dem IV. internationalen biochemischen Kongress (Wien); 1958 - an dem Vn. internationalen Haematologenkongress (Rom); 1958 - an dem I. internationalen Kongress für Bluttransfusion (Rom); 1965 - an dem internationalen Symposium für Elektrophorese (Bruges, Belgien); 1966 - an dem internationalen Kongress für Feuerbestattung (Wien); 1966 - an dem internationalen Kongress der Groupement des Écrivains-Médecins (Debrecen). Er war Mitglied der brasilianischen Medizinischen Akademie (Rio de Janeiro), der Kolloid-Gesellschaft (Deutschland), der International Society for Haematology (New York), der Associaçao Brasileira de Quimica (Rio de Janeiro), Gründer der Sociedade Brasileira para o Progresso da Ciencia (S. Paulo), der brasilianischen Sektion des Groupement des Écrivains-Medicins (Paris). Da seine Frau, die ursprünglich Österreicherin war, im Jahre 1962 gestorben war, lebte er als Witwer völlig zurückgezogen. Seit 1952 war Prof. KLOBUSITZKY brasilianischer Staatsbürger. Er beherrschte vollkommen, ausser seiner ungarischen Muttersprache, die deutsche, portugiesische und spanische Sprachen, und verfügte über gute Kenntnisse in Englisch und Französisch. Obwohl man im Rahmen eines Nekrologs auf die Würdigung der wissenschaftlichen Tätigkeit des Dahingeschiedenen verzichten muss, hat er selbst - in persönlichen Gesprächen - öfters hervorgehoben, dass drei Ergebnisse seiner Forschertätigkeit eine allgemeine Anerkennung seitens der Fachkreise gefunden hatten. Die eine ist diejenige, durch physikalisch-chemische Methoden ermittelte Feststellung, wonach sich die Blut-Eiweissfraktionen innerhalb der Blutbahn ineinander nicht verwandeln, die Verschiebungen sind Folgen einer veränderten Eiweisssynthese . Die zweite, die Erbringung des Beweises dafür, dass die neurotoxischen und gerinnungsfordernden Aktivitäten der Gifte der Bothrop s schlangen von zwei verschiedenen Stoffen herrühren und die dritte, die in 1937 erstenmal durchgeführte Papierelektrophorese. In den letzten zwei Arbeitsgebieten hat er als Mitarbeiter P. KÖNIG gehabt. Obwohl er sich selbst nicht für einen Herpetologen hielt, und seine ganze wissenschaftliche Tätigkeit in erster Reihe der Erforschung der Biochmie und Physiochemie des Blutes gewidmet war, hat er als hervorragende Forscher der biochemischen und physiologischen Eigentümlichkeiten des Schlangengiftes auch zur Klärung mancher Fragen über die Schlangen Südamerikas verdienstvolles beigetragen. Und da er bis zum Tode die Treue zu seinem geliebten Vaterland bewährte, schien es uns gerechtfertigt auch in unserer Zeitschrift VERTEBRATA HUNGARICA ihm einen Nachruf zu widmen. 6