O. G. Dely szerk.: Vertebrata Hungarica 15. (Budapest, 1974)

Dely, O. G.: Über die Unterarten der Blindscheiche, Anguis fragilis L 11-38. o.

den Unterarten endgültig zu lösen. Sie ermöglichen nur eine weitere Verfeinerung der von WERMUTH (1950) schon früher in grossen Zügen skizzierten Verbreitungsarealen. Wie bekannt, ist die Art Anguis fragilis von Nordwest-Afrika östlich bis Iran (wo nach ANDERSON (1963) die Unterart colchicus heimisch sein soll), nördlich bis Süd-Skandi­navien - über ganz Europa - verbreitet. Trotzdem ist die Zahl der Fundorte innerhalb dieses weitausgedehnten Verbreitungsgebietes verhältnismässig niedrig und sporadisch. Von den meistern Fundorten besitzen wir nur einige Belegexemplare, aber ziemlich gross ist die Zahl jener Fundorte, die nur ein einziges Exemplar lieferten. Anderer­seits - wie das auch schon von der obenerwähnten WERMUTHschen Arbeit zu entnehmen ist, kann eine endgültige Klärung des Problems der geographischen Verbreitung der beiden Unterarten in manchen Fällen nur auf Grund von Serienuntersuchungen gehofft werden. Dies ist der Fall, wenn an den Tieren des betreffenden Fundortes die Unterart Merkmale gemischt auftreten. In solchen Fällen müssen wirPETZOLD (1971) zustim­men, wenn er feststellt: "Eine äusserlich sofort klar erkennbare Unterschiedlichkeit dieser Unterarten gibt es nicht, sie sind nur variationsstatistisch zu definieren und da­her nach wie vor problematisch" (p. 39.). Trotzdem, dass WERMUTH (1950),' VOIPIO (1962), LAC (1967) und ihnen folgend auch PETZOLD (1971) in grossen Zügen die Grenzen der geographischen Verbreitung dieser Art festlegten, sind wir uns über die Verbreitungsarealen der beiden erwähnten Unter­arten - ausser "Ost-Mitteleuropa" - bisher nur hinsichtlich des nordeuropäischen (Finn­land und Norwegen) im klaren. Was nun die Arealgrenzen der beiden Unterarten betrifft, möchte ich dazu folgendes be­merken: Westlich der Donau - abgesehen von den Mischpopulationen des Dunazug^Gebirges in Un­garn - ist mit dem Vorkommen von reinen f ragili s ­Be ständen zu rechnen. Dies wird ­ausser Literatur angaben - auch durch die von mir untersuchten weiteren Blindschleichen aus folgenden Fundorten bewiesen: Albanien (Lura im Drin Bogen), Jugoslawien (Um­gebung von Zmijnie Jezero, Durmitor-Gebirge), Italien (Umgebung von Genova), Öster­reich (Umgebung von Wien), BDR und DDR (Lenne, Harz-Gebirge, Bad Orb, Rügen, "Mittel-Deutschland"), Polen (Puszcza Kampinoska, Reptowo pow.Chelmno, Wolinjer. Grodno, Wolin wygra (Woj . Szczecin "Ostpreussisches" Gebiet), Dänemark i (Borholm), sowie nach VOIPIO (1962) auch die norwegischen und schwedischen Blindschleichen. Östlich bis südöstlich der Donau kommt vor allem die Unterart colchicus vor. Innerhalb dieses Gebietes lassen sich aber in einzelnen Gegenden (wie. z.B. im westlichen Rand­gebiet Siebenbürgens: Bihar-Gebirge [STUGRENS - FUHN - POPOVICI, 1962]) auch solche Bestände nachweisen, die mit aller Deutlichkeit auch Merkmale aufweisen, die für die Nominatform fragilis bezeichnend sind, ausserdem konnten in einigen Gegenden Bulgariens (Ludogorie) Blindschleichen gesammelt werden, die in allen Merkmalen der Nominatform entsprechen (BESCHKOV, 1966). Nach LAC (1967) und DELY (1972) sollen in der Slowakei vor allem colchicus-Tiere verbreitet zu sein, aber aus der Arbeit von LAC geht auch hervor, dass in einigen Gebieten des Landes fast reine fragilis-Tiere, bzw. Mischpopulationen leben. Unter den Exemplaren aus der Ukraine (Borrissowkabei Belgorod), sowie jenen aus einigen Gegenden Rumäniens (Waldlandschaften zwischen den Ost-Karpathen und der Prut, sowie zwischen den Süd-Karpathen und derunteren Donau) befinden sich auch solche Exemplare, die in bestimmten Merkmalen die für die Nomi­natform _fraj[ilis charakteristische Züge aufweisen. Tiergeographisch fallen aber auch die Fundorte dieser Tiere in das Verbreitungsareal der Unterart colchicus . 32

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