O. G. Dely szerk.: Vertebrata Hungarica 11/1-2. (Budapest, 1969)

Kretzoi, M.: Skizze einer Arvicoliden-Phylogenie-Stand 1969 155-194. o.

ven Entfaltung der Arcivoliden im Pliozän-Pleistozän abgelöst wird. So erhalten wir in Cricetiden und Arvicoliden zwei Fami­lien, die in den terrestrischen Ablagerungen des Tertiärs-Quar­tärs dieselbe Rolle spielen wie die Foraminiferen, bzw. das pa­lynologische Material, wobei sie nicht minder weit verbreitet und individuenreich vertreten sind - dagegen aber durch ihre unvergleichlich rascher ablaufende Stammesentwicklung Stufenrei­hen abgeben, die uns das Aufstellen einer Feinstratigraphie er­möglichen, die an Korrelationsmöglichkeiten sämtliche frühere, auf Evertebraten und Pollen gegründete aufs vielfache übertref­fen. Diese Gegebenheiten förderten naturgemäss einerseits das Stu­dium der feineren Taxonomie-Phylogenie dieser Gruppen, anderer­seits aber ihre breitere Verwertung in der Stratigraphie, was natürlich Einsammlung und Schlämmung entsprechenden Materiales in Massen sicherte und so für die Untersuchungen unvorausgese­hene Möglichkeiten darbieten konnte. Während eine weitere Auswertung der durch SCHAUB angebahnten Untersuchungen von Cricetiden-Materialien, besonders im Oligo­zän-Miozän erst jetzt sich vollzuziehen begann, können sich die Forschungen in der Systematik und Phylogenie der Arvicoli­den auf grundlegende Vorarbeiten Stützen, die uns bereits er­möglichen, Entfaltung und Ablauf der Stamme s entwicklung der Wühlmausfamilie - wenn auch noch immer mit viel Unsicherheiten ­aufzuskizzen. Dabei kann nicht genug deutlich betont werden, dass in einigen - eben in den wichtigsten - Fragen der Arvicoliden-Phylogenie erst jetzt die grössten Unsicherheiten zu verschwinden beginnen und auch weiterhin noch viele und wichtige Teilfragen ungelöst geblieben sind. Dieser Umstand möge auch die Entschuldigung für die im Titel des Aufsatzes geprägte Umgrenzung des Themas - „Stand 1969" ­enthalten.

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