O. G. Dely szerk.: Vertebrata Hungarica 10/1-2. (Budapest, 1968)
Boros, I. ; Dely, O. G.: Einige Vertreter der ungarischen Zoologie an der Wende des 19.-20. Jahrhunderts und die wissenschaftshistorische Bedeutung ihrer Tätigkeit 2. Géza Gyula Fejérváry (1894-1932) 45-142. o.
interessanten und zugleich, erregenden Probleme zu finden, die zu dieser Zeit, zu Beginn des 20. Jahrhunderts Im Mittelpunkt der biologischen Forschung standen. Hiervon zeugt nämlich all das wertvolle und fast ausschliesslich fremdsprachige Büchermaterial, in welchem die ernsteren älteren und neueren Fachwerke vertreten waren, das er bereits als Student kaufen konnte und teilweise zum Geschenk erhielt , welches dann im späteren das seltenste, heutzutage kaum oder überhaupt nicht mehr beschaffbare Material der herpetologischen Bibliotheksabteilung des Nationalmuseums bildet. 4 Und falls eine Bibliothek zugleich auch die Kultur, die Mentalität, ja die ganze Weltanschauung ihres Besitzers treu widerspiegelt - wie dies im allgemeinen in der Wirklichkeit auch der Fall zu sein pflegt - so kann mit Recht und Sicherheit auch darauf geschlossen werden, dass die Aufmerksamkeit von FEJÉRVÍRY bereits in seiner Jugendzeit nicht bloss durch die Mannigfaltigkeit der Lebewesen durch den Formenreichtum und ihre Schönheit festgebunden und sein Interesse nicht nur von der Yielhaft der Lebenserscheinungen, sowie von ihren oft wunderlich scheinenden Äusserungen wachgerufen worden ist. Die Verzettelung der Teilangaben, die fast endlose Differenzierung der Erscheinungen und Objekte bedeutete für ihn kein Versinken in diese; sein Interesse sing über diese viel weiter hinaus. Bereits als reiferen Studenten beschäftigte sein Interesse die stets eingehendere integrierende Ausarbeitung seines empirisch erworbenen Materials und er versuchte mit tiefgehender philosophischer Anschauung in diesem das Wesentliche, in seiner Mannigfaltigkeit die Einheit, in seinen Veränderungen das Beständige, in seiner Wirklichkeit die Wahrheit und in seiner Existenz die Ursache und Weise seiner Entstehung zu entdekken bzw. zu verstehen. Er ist also nicht mehr nur ein Forschertyp des heranwachsenden Naturforschers, sondern auch ein vertiefter nachsinnender Denker, der seinen wissensdurstigen Blick auf das