O. G. Dely szerk.: Vertebrata Hungarica 10/1-2. (Budapest, 1968)
Boros, I. ; Dely, O. G.: Einige Vertreter der ungarischen Zoologie an der Wende des 19.-20. Jahrhunderts und die wissenschaftshistorische Bedeutung ihrer Tätigkeit 2. Géza Gyula Fejérváry (1894-1932) 45-142. o.
VERWORN interprätierend sagt, dass eine jede Lebenserscheinung, „jede Tatsache des Zustandes und der Funktion auf die verwickelte Gesamtheit der Bedingungen, auf ihr Komplex zurückgeführt werden kann." Oder als er das ftesen der Seele folgenderweise bestimmt: „...Von biologischem Gesichtspunkt kann das ganze Denken und die Empfindung auf den Mechanismus der verschiedenen Hirnzentren zurückgeführt werden... Für den Menschen sind dieselben Gesetze gültig, wie für andere, ihm gleich aufgebaute und mit ihm verwandte tierische Organismen, und so müssen auch bei ihm dieselben Evolutionsfaktoren vor Augen gehalten werden, als welche wir hinsichtlich der Tiergruppen kennen. ...Die Seele ist biologisch die Funktion des Nervensystems, dies steht physiologisch fest." 1 1^ Und seine letzte Äusserung in der Einleitung seiner, aller Wahrscheinlichkeit nach 1932, also in seinem letzten Lebensjahr geschriebenen postumen Zoologie zeugt ebenfalls von dieser Mentalität, als er die Aufgaben der modernen zoologischen Forschung bestimmend, das folgende schreibt: „Alles muss nebst voller Berücksichtigung unserer physikalischen und biophysischen, chemischen und biochemischen Kenntnisse vor sich gehen. Denn nur auf diese Weise ist es uns möglich einerseits den Dynamismus und Mechanismus der Lebensprozesse .. . andrerseits den lebenden Stoff: die eigenartige, doch zugleich so mannigfaltige Kombination der das Protoplasma aufbauenden Protonen und Elektronen ... irgendwie zu verstehen." Er fügt noch hinzu, dass es gemäss der Auffassung der modernen Physik zwischen Stoff und Energie keinen scharfen Unterschied gibt:„Was wir Stoff zu nennen pflegen, ist lediglich eine eigenartige Erscheinungsform, ein gewisser Zustand der Energie". Klare Worte, die jeden Zweifel ausschliessend beweisen, dass er trotz seiner eventuellen Seelenkämpfe und Zweifel dennoch Anhänger eines von jeden metaphysischen und irrationellen Vorstellungen freien Materialismus war. Wenn er auch nicht für sämtliche Fragen rationell scheinende und annehm-