O. G. Dely szerk.: Vertebrata Hungarica 7/1-2. (Budapest, 1965)
Dely, O. G.: Schildkrötenreste (Emys orbicularis L.) aus Awaren- und Longobarden-Gräbern 13-24. o.
sondern entweder mit dem Begräbnis s in Zusammenhang, oder als Lieblingstiere des Begrabenen oder eine dessen /Lieblings/ Speisen waren. Dass die Schildkröten tatsächlich zu den Begräbnisszeremonien gehört hätten kann im gegenwärtigen Falle nicht genügend bewiesen werden, da von allen Gräbern der aufgeschlossenen zwei Friedhöfe im Ganzen nur in drei Gräbern Schildkrötenreste ausgegraben wurden. Und da diese Gräber - wie ich dies schon bei der Beschreibung der Gräber erwähnt habe - ausgeraubt worden waren, so konnte man aus der Plazierung der Überreste - auf eine geordnete Regelmässigkeit nicht Schlüsse ziehen können. Ob die im Grabe gefundenen Schildkröten jemals die Lieblingstiere des Gestorbenen waren, kann nun in solchen Fällen acceptiert werden, in welchen die ausgegrabenen Reste auf ein komplet gebliebenes Tier hinweisen, denn die mangelhaften Funde könnten nur jene Supposition beweisen,dass die Fragmente als Speisenüberreste betrachtet werden können, und diese als „Reisevorräte" der Verstorbenen dienten. Zur Klarstellung der erwähnten Suppositionen könnten entsprechende Beweise zur Aufschliessung weiterer Gräber liefern. Eines ist sicher, dass bisher Schildkröten, die zum Winterschlaf sich so tief vergraben hätten, bis her noch nie getroffen wurden. In diesen Fällen kann nicht einmal davon die Rede sein, dass sie sich in der Gegend des jetzigen Kis-Balaton, in das Wasser der damaligen ungestörten Röhrichte so tief eingegraben und dass die Menschen sich später dorthin begraben hätten. Dies ist schon aus dem Grunde ganz und gar Tinwahrscheinlich - unabhängig davon dass sumpfige Gebiete auch früher nie als Friedhöfe benützt worden sind - dass der Obergrund der Gräber gelblicher Ton bzw. Sand war. Aber am meisten der Umstand spricht dagegen, dass der Friedhof bei der Gemeinde Vörs auf einem 112 m hohen Hügel entdeckt wurde. Ähnliches ist auch aus dem Komi ta te Sopron, in der Umgegend von der Gemeinde Bágyog bekannt .