Gábor Eszter: Die Andrássy Straße - Unser Budapest (Budapest, 2002)
■ Oktogon Plätze präsentierten sich jedoch auch zur Aufstellung von Statuen. Am Jókai tér wurde das Jókai-Denkmal von Alajos Strobl plaziert — der im Lehnstuhl sitzende Schriftsteller die Nebengestalten erhielten im Stadtwäldchen unter dem Titel feiende Mädchen einen Platz. Mitte der fünfziger Jahre kam am Liszt Ferenc tér an den Ort der Lechner-Statue eine Statue Endre Adys. Géza Csorba, der wohl das schönste Grabmal in der Zeit zwischen den zwei Weltkriegen für Endre Ady geschaffen hatte (auf dem Kerepeser Friedhof), formte nun eine unecht monumentale Statue. (Der Fehler lag wohl nicht bei ihm, sondern in den unechten Anforderungen der Epoche.) Vor einigen Jahren wurde etwa in der Mitte des Platzes, in der Mündung der Paulay Ede utca die Ferenc Liszt-Statue von László Marton aufgestellt, während die Liszt-Statue von Alajos Strobl heute beim Haupteingang der Musikakademie zu sehen ist. Wenn wir nun einen Häuserblock weiter gehen .kommen wir bei der Kreuzung, die der Große Ring bildet, auf einen achteckigen Platz mit vier gleichförmigen. etwas sehr geometrischen Sckgebäuden aut rohen Ziegeln..." schrieb der 1886er Budapester Reiseführer. ..Hier befindet sich das Oktogon. Das Achteck" — so der schon zitierte Lajos Hevesi. ..Hoffen wir. daß der geometrische Name bald von einem vaterländisch klingenden abgelöst wird, da er auch dann achteckig bleibt, wenn sein Name einreihig ist." (Der Platz wechselte sogar mehrmals den — wohl kaum patriotischen — Namen: er hieß Mussolini tér, November 7. tér, bis er wieder zum ursprünglichen zurückfand.) Jedenfalls ist schon Jetzt klar, daß dieses Oktogon auf dem Papier und 29