Zeidler Miklós: Sportanlagen - Unser Budapest (Budapest, 2000)

Die Sportanlage erholte sich aber rasch. Ein noch zahl­reicheres Publikum als früher verfolgte aufgeregt die Wett­kämpfe, außerdem wurden hier Arbeiterversammlungen, Eiskunstlaufwettkämpfe und zwei Hochschulweltmeister­schaften veranstaltet. Nach dem Krieg wurde die Anlage zweimal ausgebessert, doch vor der Universiade 1954 sprengte man den Beton der Bahn, die baufälligen Kehren füllte man auf und der Neigungswinkel der Geraden wurde korrigiert. Die Millenáris erhielt damals ihre heutige Form: ihre Länge verkürzte sich auf 412 Meter, die Neigung der Kehren beträgt 36,6, die der Geraden 11,6 Grad. Der Leicht­athletik- und der Fußballplatz wurden aufgelöst, die Bahn jedoch bekam eine neue Beleuchtung: seitdem beleuchten von 26 Mästen aus Doppellampen die abendlichen Rennen. Weil die Bahnlänge nicht den Normen entsprach, blie­ben internationale Rennen leider aus. Vom Anfang der sieb­ziger Jahre an gab es auf der 1974 mit einer neuen Ze­mentdecke versehenen Bahn noch niveauvolle Rennen des Weltcups und hohe Zuschauerzahlen. Doch bald ereilte die Athletikwettkämfe und die Fußballspiele das gleiche Schicksal. Das Fernsehen und andere Clnterhaltungsmög- lichkeiten hielten das Publikum von der Millenáris fern, und dies wurde zu einem der Gründe für das auch heute noch anhaltende Siechtum dieser Sportart. Die überdachte Tri­büne und das CImkleidegebäude wurden anläßlich des hundertjährigen Bestehens der Anlage erneuert, in der ersten Etage ist eine Fotoausstellung zur Geschichte des Sports zu sehen. Die Nationale Sporthalle (XIV., Istvánmezei út 3) Der Bau einer überdachten Sporthalle in der Hauptstadt beschäftigte die Fachleute schon in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts. Wegen der voneinander abwei­chenden Interessen und Konzeptionen sowie aus Geldman­gel mußte auf die Errichtung der Sporthalle zwei Jahr­zehnte gewartet werden. Im Sinne des Ende der dreißiger Jahre fertiggestellten schönen und ambitiösen Planes sollte der aus drei Gebäuden bestehende Komplex auf dem Ge­lände, das von dem Bogen der Aréna (heute Dózsa György) út und der Istvánmezei út begrenzt wird, entstehen. Das Gebäudeensemble wäre von der großen ovalen Sporthalle 51

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