Zeidler Miklós: Sportanlagen - Unser Budapest (Budapest, 2000)
auf dem Schwabenberg die ersten „Schneeschlittschuhläufer“ und „Beinrodler“ mit ihren eigenartigen Geräten. In Budapest bedeutet der Abfahrtslauf heute im wesentlichen die Piste des Glockentaler (Harangvölgy) Abhangs, während die Langläufer fast überall in den bewaldeten Gebieten der Budaer Seite auftauchen, üngefähr auf halber Strecke des Wanderweges, der vom Normabaum zum Johannesberg (János-hegy) führt und mit einem roten Dreieck markiert ist, befindet sich eine 1924 errichtete Sprungschanze. In der Nähe dieser großen Schanze auf der Grundlage einer Holzkonstruktion (die maximale Springweite war nur 38 Meter) entstand bald darauf auch eine Übungsschanze (14 Meter Springweite). Die große Schanze wurde 1955 neuerbaut, ihre Höhe wurde bedeutend gesteigert, und 1958 erhielt sie einen Kunststoffüberzug. Lange Zeit veranstaltete man hier die Clngarischen Meisterschaften im Skispringen, doch mußte die Schanze wegen ünfall- gefahr abgebrochen werden. Die Wiege der ungarischen Fliegerei stand auf der Rákos- wiese (Rákosi rét), dort drohte der Maschine und ihrem Piloten keine größere Gefahr, als daß sie nicht vom Boden abheben konnten. Buda kam dann erst in Mode, als sich die Piloten für die Segelfliegerei zu interessieren begannen. Auch heute noch sind die weiten Plätze der sanften Abhänge in Altofen (Óbuda) und des Dreigrenzenberg (Hármashatár- hegy) bei den Segel- und Drachenfliegern die beliebtesten. Der Auto- und Motorsport entdeckte ebenfalls früh die kurvenreichen, steilen Straßen der Budaer Seite, welche sowohl die Maschinen als auch die Fahrer auf eine harte Probe stellten. Die Autofahrer veranstalteten neben den üblichen Fernfahrten und Sterntouren von der zweiten Hälfte der zwanziger Jahre an auch international notierte Rennen auf dem Schwabenberg, dem Johannesberg, dem Gugger- berg sowie dem Dreigrenzenberg. Die Motorradfahrer starteten ihr erstes Bergrennen 1920 auf dem Schwabenberg, dann probierten sie auch den Johannesberg und die Umgebung aus. Heute trainieren hier eher die Radfahrer und halten ihre Rennen ab: die Landstraßenrennfahrer auf den Asphaltstraßen des Dreigrenzen- und Johannesberges, die Fahrer der Mountainbikes und Downhilles auf allen möglichen und unmöglichen Wegen. Die abwechslungsreiche Oberfläche, die Schönheit der Gegend und ihre Abgeschiedenheit zog auch die Spieler 12