Buza Péter - Gadányi György: Kopf Hoch! - Unser Budapest (Budapest, 1998)

V, Kossuth Lajos utca 2 Der sich aufbäumende, aufseinen Hinterbeinen stehende, weiße Wolf ist das Wappentier der Grafen Cziráky. Zwei­fellos war diese seltene Bestie in den Jahrzehnten nach dem Bau des Palastes in den jetzt leeren Schilden an der Fassade und dem Giebel noch zu sehen, heute ist sie spur­los verschwunden. Wann genau das Gebäude errichtet wur­de und wer es geplant hatte, darüber sind uns keine Anga­ben erhalten geblieben, seinem Stil nach zu urteilen, ent­stand es im vorigen Jahrhundert, wahrscheinlich Ende der 1880er Jahre. Der schöne, reichgegliederte Turm ist ein verspielter Schmuck und bei weitem kein so repräsenta­tives, dominantes Bauelement wie bei den von Meinig ent­worfenen Aristokratenpalästen. Bescheiden versucht sich dieses Gebäude den Bürgerhäusern in seiner Umgebung anzupassen. Auch seiner Funktion nach ist es ein Hybrid, es stellt eine Clbergangslösung zwischen einem Aristokra­tenpalast und einem großstädtischen Mietshaus dar. Es wurde nicht nur von der Grafenfamilie Cziráky selbst be­wohnt-Antal, Béla, János, Lujza, László sind die Familien­mitglieder, die in je einem Lebensabschnitt zwischen 1890 und 1928 mit dieser Adresse im hauptstädtischen Adres­senverzeichnis zu finden sind -, sondern der jeweilige Hausherr vermietete mit größter Wahrscheinlichkeit auch gewisse Trakte. 20

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