Buza Péter: Donaubrücken - Unser Budapest (Budapest, 1992)
struktion, deren Besonderheit die bravouröse Anwendung einer ganz neuen Lösung - des Gerber-Trägers - bildet, ein doppelgestütztes, eingehängtes Trägerelement. Auf die Konstruktion inmitten des Flusses, die auf zwei pfeilergestützten Konsolen stand, wurde, ohne separate Stütze ein 50 m langes, eigenständigen Brückenelement aufgehängt. So mußte die Eleganz der Brücke nicht der Sicherheit wegen leiden. Am 16. Januar 1945 wurde auch dieses Kunstwerk von den deutschen Besatzern gesprengt, doch am 20. August 1946 wurde es wiederaufgebaut von den ungarischen Brückenbauern von neuem dem Verkehr übergeben. Seither wurde sie in zwei Phasen renoviert: 1980-81 sowie 1985. ln erster Linie wurde die Fahrbahn in Ordnung gebracht, dann wurden auch zum ersten Mal die Kästen geöffnet, die sich im üferbau befanden, mit je 600 Tonnen Blei gefüllt waren und dazu dienten, die Masse der tief in die Donau reichenden Konsolen im Gleichgewicht zu halten. Im Laufe von achtzig Jahren waren auch die Hängeelemente stark korrodiert, ihre Überprüfung und Verstärkung ebenfalls angebracht. Das Anstreichen der Brücke erfolgte leider nur zur Hälfte, unten erhielt sie eine frische grüne Farbe, oben blieb sie traurig grau. Ihren Namen hatte man damals schon auf Freiheitsbrücke umgeändert. Daß das historische Wappen der Ungarn und die mythologischen Turul-Vögel, welche die schönen Pfeilertore der Brücke zieren, ihren ursprünglichen Platz bewahren durften, ist den Ingenieuren zu verdanken, die die Renovierungsarbeiten vollstreckten: sie fragten einfach nicht, was damit geschehen solle, ließen sie nach der Restaurierung auf ihrem alten Platz. So konnten lebensmüde Bürger von Budapest, oder auch solche, die nur auffallen wollten, weiterhin die mythologischen Vögel als Ziel ihrer Kletterabenteuer wählen, die Feuerwehr der Stadt aber durfte ihnen nachklettern... Elisabeth, die Weltrekordlerin Eine der Wettbewerbs-Arbeiten von William Tierney Clark hätte die erste Brücke Budapests aus Pest vom Pfarr Platz neben der Pfarrkirche im Herzen der alten 38