Csernus Lukács - Triff Zsigmond: Budapester Friedhöfe - Unser Budapest (Budapest, 1999)

Friedhöfe. Der eine erstreckte sich vom südlichen Teil des Erzsébet tér bis zum Vörösmarty tér, der andere befand sich an der Kreuzung Török Pál und Lónyay utca. Fried­höfe gab es auch rings um die Innerstädtische Pfarrkirche und am Ferenciek tere (Franziskaner Platz) sowie auf dem Gebiet der heutigen Hauptpost und dem Rathaus, wo frü­her das Kloster der Barmherzigen Brüder stand. Außer­halb der Stadtmauern, auf dem Gebiet zwischen dem heutigen Deák tér und der Kossuth Lajos utca, wurden die Invaliden begraben. Die Griechen und die Serben hatten am Csarnok tér ihren eigenen Friedhof. Auf der anderen Seite des Csarnok tér lag bei der Molnár utca der Pest­friedhof. Ende des 18. Jahrhunderts wurden dann die Friedhöfe außerhalb der Stadtmauern ins Leben gerufen: von der evanglisch-reformierten Kirche am Kálvin tér bis zur Erkel utca (hier befand sich vom Ende des 16. bis Ende des 17. Jahrhunderts der türkische Friedhof) und auf dem Gebiet des heutigen Nationalmuseums. Außerdem gab es noch zahlreiche kleinere Friedhöfe, die sich zwischen den Häusern innerhalb oder entlang der Stadtmauer erstreck­ten. In der Josephstadt (Józsefváros) befand sich zwischen der Dugonics utca und dem Kálvária tér der alte Friedhof in der Josephstadt (Józsefváros), der Theresienstädter (Terézvárosi) Friedhof hingegen erstreckte sich zwischen Jókai utca und Teréz körút. über die Anzahl der auf den einzelnen Friedhöfen Be- stattenen wissen wir nicht Bescheid, da man in den kirch­lichen Matrikeln nicht verzeichnete, auf welchem Friedhof der Tote bestattet worden war. 1699 begann der Pfarrer Nedeczky der Innerstädtischen Pfarrkirche auch den Ort der Bestattung einzelner Toten aufzuzeichnen. Auf der Pe­ster Seite erwähnte er zwei größere Friedhöfe, den Coeme- terium ante portám superiorem (Friedhof am oberen Stadttor) - wohl den Friedhof neben dem Waitzner Tor (Vá­ci kapu) - und den Coemeterium ante portám inferiorem (Friedhof am unteren Stadttor) - der Friedhof neben dem Kecskeméter Tor (Kecskeméti kapu). ln den 1790er Jahren wurde der erste Zentralfriedhof von Pest, der Váci úti (Waitzner Straße) Friedhof eröffnet, der sich auf dem Gebiet zwischen Váci út, Taksony utca und Lehel utca erstreckte. Hier befand sich z. B. das Grab von Pál Kitaibel, dem berühmten Botaniker. Alte Stiche zeugen von den schönen Grüften und künstlerisch gestal­teten Grabsteinen dieses verschwundenen Friedhofs. Lan­ge, nachdem keine Erdbestattungen mehr vorgenommen wurden (1849), setzte man hier noch in Grüften bei. Es 8

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