Csernus Lukács - Triff Zsigmond: Budapester Friedhöfe - Unser Budapest (Budapest, 1999)

Mosaik von Aladár Kőrösfői Kriesch in einer der Küppeln der Arkadenreihe Der erste Abschnitt der Geschichte dieses Friedhofs fand mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges seinen Ab­schluß. Während der schweren Kämpfe erfüllte der Fried­hof stets seine traurige Aufgabe, mehrere tausend Kriegs­opfer wurden hier begraben. Die Belagerung verschonte jedoch auch den Friedhof nicht. Während der Luftangriffe auf die Verkehrsknoten­punkte der Stand fielen zahlreiche verfehlte Bomben auf dieses Gebiet, das sich zwischen den zwei Hauptbahnhö­fen befindet. Die Schäden wurden durch das Dekret des Hauptstädtischen Rates aus dem Jahre 1952, welches weitere Bestattungen auf diesem Friedhof verbot, nur noch vergrößert. Das Ziel war es, den Bestattungsort der „aus­beutenden Klasse“ zu liquidieren. Man plante auf dieses Gebiet den Bau einer Wohnsiedlung. Die offizielle Ankündigung aus dem Jahr 1953 zählte dem Namen nach jene Gräber auf, die wegen der Verbrei­terung der Fiumei út vernichtet werden sollten. Darunter befanden sich die Ruhestätte von János Balassa, Oberarzt des Militärspitals im Freiheitskrieg 1848, Ábrahám Ganz, Mihály Vörösmarty. Zum Glück kam es nicht dazu. Die Fiu­mei út (eine Zeitlang Mező Imre út, dann wieder Fiumei út) wurde seither nicht verbreitert. Im Sinne der Verordnung begann man jedoch mit der drastischen Aufräumung der abgelaufenen Parzellen und setzte dies in schnellem Tempo bis zum Oktober 1956 fort. 1953 wurden auf dem Gebiet, das man der Taurus Gummifabrik übergeben hat­te, sämtliche Gräber und Grüften vernichtet. 14

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