Hajós György: Der Heldenplatz - Unser Budapest (Budapest, 2001)

den Stammesfürsten ist, die identische Größe der Statuen jedoch weist darauf hin, daß die Fürsten durch den Bluts­vertrag sich zu gleichen Pflichten und Verantwortung bei der Landnahme verpflichtet hatten. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Statuen beschädigt, erst 1994/95 erfolgte eine größere Restaurierung. Von den vier Figuren auf der Attika der Säulenhalle ent­stand als erste die 4,50 Meter hohe allegorische Skulptur des Krieges. Auf einer Biga steht eine nackte Männerfigur, in der Hand eine Schlange als Peitsche, mit der er die vom fiktiven Schlachtenlärm wild gewordenen Rosse jagt. Dieses ist „der am kraftvollsten dargestellte Teil sämtlicher Gruppen“ - schreibt der bekannte Kunsthistoriker Károly Lyka darüber. (Die vor ihrer Plazierung ausgestellte Skulp­turengruppe hatte beim Publikum großen Erfolg und ge­wann 1909 auch den Preis des Kunsthallen-Vereins.) Auf der anderen Seite der Säulenhalle steht, der Kriegsstatue gegenüber, die zwei Jahre später entstandene Allegorie des Frieden. Auf dem von zwei Pferden ruhig, im leichten Galopp gezogenen Wagen steht eine Frauenfigur und hält den Palmenzweig des Friedens hoch. Sie strahlt Ruhe, Sanftmut, den Frieden der bürgerlichen Gesellschaft aus, ganz im Gegensatz zu der gegenüberstehenden Skulptur des Krieges, welche die sinnlose Wildheit des Krieges verkörpert. Die Gruppe der Stammesfürsten 27

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