Hajós György: Der Heldenplatz - Unser Budapest (Budapest, 2001)

aus der Zeit vor der Niederlage von Mohács war man sich bald einig, doch darüber, welche von den vierzehn Statuen die Habsburger, und wen sie darstellen sollten, wurde lang debattiert. Mehrmals wurden die Namen geändert, fünf Statuen verkörperten bis nach dem Zweiten Weltkrieg jedoch immer Habsburger Herrscher. Die Anfertigung der Statuen für das Denkmal stellte die Künstler vor eine neue Aufgabe. Auf öffentlichen Plätzen gab es damals in Budapest noch sehr wenige Skulpturen, und auch diese waren meist religiösen Charakters, Arbei­ten von Steinmetzen und nicht von Bildhauern. Die Bild­hauer orientierten sich an ausländischen Vorbildern, da die etwa 150 Statuen in den städtischen Bildergalerien meist nur Gipsabgüsse waren. Die Künstler wurden von den wohlhabenden Bürgern beschäftigt, die vor allem sich selbst und ihre Familienmitglieder abbilden ließen. Denkmalsta­tuen historischer Thematik gab es bisher kaum welche. Zur Zeit der Jahresfeierlichkeiten der Landnahme wurden lan­desweit zahlreiche Statuen und Denkmäler eingeweiht, 200 Bildhauer arbeiteten nur daran. Die neue Aufgabe formte die Bildhauerei um. Die Künstler suchten zum his­torisierenden Inhalt neubarocke Formen. Die Kunstauf­fassung von György Zala machte es sicher, daß die Statuen des Denkmals in der auch offiziell anerkannten und unter­stützten konservativen Auffassung geschaffen wurden. Ob­Königsstatuen, die darauf warten, AUF IHREN URSPRÜNGLICHEN PLATZ ZURÜCKZUKOMMEN, 1919 24

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