Hajós György: Der Heldenplatz - Unser Budapest (Budapest, 2001)
bahn. Am südöstlichen Ende des Sees befindet sich der Eingang zur Eisbahn und das (Jmkleidegebäude. Schon in den 1830er Jahren war die natürliche Eisbahn ein beliebter Ort zum Schlittschuhlaufen. Am 17. Dezember 1870 wurde hier auf einer unausgemessenen Eisoberfläche der erste Eisschnellauf-Wettbewerb abgehalten, noch ohne Messen der Zeit; der erste sportliche Wettkampf fand 1893 statt. Der erste Eiskunstlauf-Wettbewerb wurde am 18. Januar 1891 organisiert, 1895 fand hier die erste Europameisterschaft im Eis- schnell- und Eiskunstlauf statt. Seit 1909 war der Stadtwäldchen-See vier Mal Schauplatz der Weltmeisterschaften im Eisschnellauf und zwei Mal der Europameisterschaften. Das erste (Jmkleidegebäude entstand 1875 nach Plänen von Ödön Lechner im Stil des ungarischen Jugendstils. Die zeitgenössische Presse berichtete anerkennend vom Fachwerkgebäude und betonte daß „er jene außenordentliche Eleganz und Geist dem leblosen Material einhauchen konnte, welche er sich während seiner längeren Studien in Paris von seinen französischen Meistern aneignen durfte“. Auf der großen, überdachten Terrasse des ümkleidege- bäudes spielte ein Orchester. (1893 wurde das Gebäude leider der Millenniums-Ausstellung wegen abgetragen.) 1926 wurde auf einem Gebiet von 5 600 Quadratmetern die Eiskunstlaufbahn eröffnet, deren noch heute erhaltenes Gebäude von Imre Francsek entworfen wurde. Vor dem Eingang der Eisbahn steht die Statue des Bogenschützen, ein Werk von Zsigmond Kisfaludi Strobl. (Diese stand zuerst 1925 auf der Margareteninsel, im Mai desselben Jahres wurde sie dort als Geschenk des Künstlers an den Ungarischen Athletikklub aufgestellt. Später trug man sie dann ab, die Hauptstadt kaufte sie und plazierte sie hierher.) An der Seite der Kunsthalle steht die Statue des heiligen Christophorus. Dieses Werk von László Hűvös entstand in Paris, wo es bei der jährlichen Frühjahrsausstellung der Société des Artistes Framjais 1910 lobende Anerkennung bekam. Die Statue aus Carraraer Marmor schenkte der Künstler der Hauptstadt, die sie 1932 aufstellte. 1945 wurde sie schwer beschädigt, deshalb fertigte man eine Bronzekopie von ihr an, und heute steht sie wieder am ursprünglichen Platz. 17