Gábor Eszter: Budapester Villen - Unser Budapest (Budapest, 1997)
aus konnte ein Geschäftsmann sogar täglich in die Stadt gelangen, währenddessen seine Familie den Segen der Natur genoß. Solche waren Grünewald bei Berlin, der Wienerwald bei Wien, der Schwabenberg (Sváb-hegy) und der Auwinkel (Zugliget) in Buda und das Stadtwäldchen (Városliget) in Pest. Zwischen dem noch jungen Stadtwäldchen und der Theresienstadt (Terézváros) hatte man in den ersten Jahren des 19. Jahrhunderts zwecks Bindung des Treibsandes Weingärten angelegt; in den dreißiger Jahren des Jahrhunderts wurden nun auf diesen durchschnittlich 1200 Quadratklafter großen Grundstücken Wochenendhäuser gebaut. In den Budaer Bergen wurden in den 1830- 40er Jahren in der Gegend des Schwabenberges, des Au- winkels und der Schönen Schäferin (Szépjuhászné) Parzellierungen vorgenommen. Auf den von heutiger Sicht unglaublich großen Grundstücken von meist sechs Joch wurden vom Beginn der 1840er Jahre an Landhäuser gebaut. Die Anfänge KLASSIZISTISCHE UND ROMANTISCHE SOMMERVILLEN und Einfamilienhäuser mit Garten Der Name Sommerhaus bedeutete eine Funktion. Diese Gebäude dienten nur als zeitweiliger Wohnsitz, sie verfügten über wenige Zimmer und es gab wenig Dienstpersonal. Umso wichtiger war ihre Verbindung zur Natur. Die Bäume spielten eine große Rolle, ebenso der Garten - ein unentbehrliches Requisit des Gebäudes stellte die zum Garten hin führende Säulenhalle dar, später die Holzveranda. Von den in den 1840er Jahren in den Budaer Bergen errichteten Sommerhäusern stehen bis heute noch einige auf der Budakeszi út. Die einstige Hild-Villa (1844) Budakeszi út 38. hat ihre ursprüngliche Form leider nicht bewahrt, sie wurde noch im vorigen Jahrhundert erheblich vergrößert. Die auf dem Grundstück Nr. 73. befindliche Csendilla (1 844) - wohl in der authentischsten Form erhalten geblieben - veranschaulicht diesen Gebäudetyp am besten. Die ausführliche Beschreibung eines um die Hauptachse komponierten, klassizistischen Sommerhauses mit Säulenhalle, dessen Typ in Pest bis zu den siebziger Jahren weiterlebte, finden wir 1880 in der .Vasárnapi Újság“ (Sonntagszeitung) in einem Artikel von Károly Szász, in welchem er das Sommerhaus von Antal Csengery (J. Limburszky, 1864) schildert. Dieses Gebäude stand auf dem Grundstück Aréna út 89. (Dózsa György út 68.), dann an der Ékké der später angelegten Dembinszky utca, bis zum Jahre 1908. 6