Radó Dezső: Parks und Wälder - Unser Budapest (Budapest, 1992)

Terrasse, auf der man sich sonnen kann. Das Bad kann 5000 Menschen aufnehmen, pro Jahr kommen zwei Millionen Menschen ins Bad. In den letzteren Jahren bietet das Bad auch verschiedene Therapien. Die Be­handlungen mit Kohlensäure, mit Salz und Schlamm und die Trinkbrunnen sind sehr populär. Nach den vorhin angeführten Sehenswürdigkeiten verlockt der Lunapark die Besucher. Hier kann man gleiten, fliegen, sich drehen, reisen wie in der Zeit des Schriftstellers Gyula Krúdy im vorigen Jahrhundert. Nur die Bekleidung wurde geändert, sonst ist alles so blen­dend wie früher. Gegenüber dem Lunapark, am anderen Ende des Stadtparks, liegt die Wiese zum Sonnenbaden, die zwi­schen 1936 und 1972 das 23 ha große Gebiet der Internationalen Messe war. Nachdem sie verlegt worden war, wurde der Stadtpark durch den größten Parkbau des Jahrhunderts wieder der Ruhe und den Pflanzen gewidmet. Hier kann man fast alle Arten des Ahorns finden, die in unserem Land gedeihen, so der Bergahorn, der Französische Ahorn, der Silberahorn und der platanen­blättrige Ahorn. Vom Heldenplatz ausgehend in südli­cher Richtung wurden eine Reihe Roßkastanien im Stadtpark gepflanzt. Dieser beliebte Baum kommt vom Balkan, in einzelnen Gebieten des Landes wird er im­mer anders gennant. Wegen der großen Blätter, die Schatten geben, wird er oft in Reihen gepflanzt, aber seine unebene Blattfläche verträgt die vom Asphalt zurückgeworfenen Sonnenstrahlen und die Verschmut­zung nicht gut. Deswegen sterben die älteren. Die Be­sonderheit dieses Baumes ist, daß er seine Blätter früh verliert und gerade deshalb fängt manchmal im Okto­ber seine Nachblüte an. Das herbstliche Wetter „be­trügt“ auf diese Weise die Roßkastanie. Am Rande der Wiese zum Sonnenbaden, wo die Trolleybuslinien 75 und 70 abzweigen, steht eine Au­rea, eine vergoldete Esche. Die Bezeichnung ist sehr treffend, weil das Laub des Baumes im Herbst den Eindruck einer goldenen Kugel macht. Hier ist noch ein großer Strauch, der Perückenstrauch, der die Aufmerk­samkeit im Juni mit seinem einer rosa Zuckerwatte ähnlichen Fruchtstand und im Herbst mit seinen eiför­migen gelben und roten Blättern auf sich zieht, ln Nord­europa gibt es keine, deswegen ist sie ein Kuriosum für die von dort kommenden Touristen. Es lohnt sich, an dem mit Eschen bepflanzten Hügel vorbei zum Gärtnerhaus mit Laube zu gehen wo man 16

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