Radó Dezső: Parks und Wälder - Unser Budapest (Budapest, 1992)

Seine Fläche ist 100 ha, also ein Quadratkilometer. Davon nehmen die verschiedenen Institutionen 19 ha ein. So dehnt sich der Park eigentlich auf einer Fläche von 81 ha aus. Hier sind ein See von fast 6 ha und zahlreiche Spiel- und Sportplätze. Seine Pflanzenwelt ist sehr reich. Es gibt hier 6907 Bäume. Der Stadtpark war ein sehr sumpfiges Gebiet, nach alten Quellen. Das Heer von Batu Khan (1241) tauschte den Rückzug vor, lockte so die Magyaren in dieses Gebiet, kreiste sie ein und erschoß sie mit Pfeilen. Im Jahre 1259 ordnete Béla IV. in einer Urkunde an, das Gebiet unter dem Namen „ukur“ (Ochse) mit Sinko- ta, heute Cinkota genannt, zusammen dem Dominika­nerkloster zu übergeben. Das Gebiet wurde als Weide benutzt, daher kommt der Name „ökördűlő“ (Ochsen­flur). Nach Aufzeichnungen wurden hier im 13. und 14. Jh. Landtage einberufen. Der Schriftsteller Mór Jókai vermutet, da_ß dieser Ort der Weingarten von König Matthias war, aber dafür gibt es keine historischen Be­weise. Aber mehrere Quellen unterstützen, daß sich György Dózsa, der von adeliger Abstammung und an der Spitze des Bauernaufstandes war, im Jahre 1514 auf der Insel aufhielt. Nach der Chronik pflanzte die sich nach dem Rück­zug der Türken hier ansiedelnde Bevölkerung in dieser verwüsteten Gegend Bäume. Dieses damals Stadtwald genannte Gebiet schloß Lipót 1. an Pest an. Zu dieser Zeit gab es in dieser Umgebung nur verstreute Anpflan­zungen. Im Jahre 1751 - auf Grund der Verordnung von Maria Theresia - fing man mit der fachgerechten Bepflanzung des Gebietes an. Zuerst wurden Trauerwei­den, dann Akazien und Maulbeerbäume gepflanzt. We­gen der großen Verbreitung der Akazien neigt man zu meinen, daß dieser Baum einheimisch ist, aber er kommt aus Amerika. Zuerst pflanzte ihn ein französi­scher Gärtner namens Robin im Park von Versailles. (Davon kommt der botanische Name dieser Baumsor­te: Robinia pseudoacacia.) Im 17. und 18. Jh. kam sie nach üngarn. Den Stadtwald oder den neuen Stadtwald, beide Na­men waren damals üblich, begann man in einen Erho­lungsort umzuwandeln. Im Jahre 1808 ließ der Palatin Joseph durch den von ihm gegründeten Verschönerungsausschuß einen Wettbewerb zur Stadtplanung ausschreiben. Der Ent­wurf unter dem Titel „Ungarns Volksgarten" des Gärt­ners und wirtschaftlichen Beraters Henrik Nebbien (er ist französischer Abstammung) wurde angenommen, 12

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