Buza Péter: Quellen und Zierbrunnen - Unser Budapest (Budapest, 1994)

Ausgegrabene Reste des einst umbauten Elias-Brunnens Elias-Brunnens „früher“ durch Leitungen in die Stadt geführt worden war. Daraus ergeben sich unmißverständliche Schlußfolgerun­gen. Bestimmt ist, daJ3 das Wasser der Quelle schon vor der Türkenzeit in die Stadt geleitet worden war - da die Türken keine solche Leitungen gebaut hatten. War das so, kann nur ein Mitwirken des Königs Matthias vorausgesetzt werden, sein langgesuchtes Jagdschloß könnte auch in dem noch 1696 als „königlichem Lustschloß“ erwähnten Gebäude vermutet werden. Tatsache ist auch, daß die Serben kurz nach ihrer Ankunft in Ungarn, in Pest die Quelle entdeckt hatten und für ihre Wasserweih-Zeremonien am St.-Elias-Tag als „Endstation“ der Prozession auserkoren hatten. Sie nannten die bisher wohl namenlose Quelle Elias-Brunnen (lllyna Voda), einen Namen, den sie dann auch beibehielt. Die Quelle ist im wahrsten Sinne des Wortes ebenso kein Brunnen wie die­jenigen am Schwabenberg: es sind brunnenartig eingefaßte - geregelte - Schichtquellen, zwischen der sarmatischen Kalksteindecke und der Sandstein-Schicht, welche sich in dieser Gegend nah an der Oberfläche entlangziehen. (Auch jetzt befinden sich diese nah der Oberfläche, bloß das Wasser ist in tieferliegende Schichten gesickert: am anderen „Ende“ wurde es zuviel benützt, die Steinbrucher (Kőbányaer) Bier­brauereien schöpfen durch ihre Brunnen das Wasser aus der gleichen Schicht. Daß der Elias-Brunnen ein besonders gutes Wasser spendete, beweist dieses auch, da eine Bierbrauerei Wasser von bester Qualität beansprucht.) Diese wasserhaltige Schicht verfügt am Alt-Berg (Ó-hegy) über ein wassersam­melndes Karstgebiet von eineinhalb Quadratkilometern. 22

Next

/
Thumbnails
Contents