Nemes János: Heilendes Budapest - Unser Budapest (Budapest, 1993)

Im Falle einer Krankheit

Das ungarische Gesundheitswesen, wie auch das ganze Land sind dabei sich zu verändern. Das Monopol des Staates ver­schwindet, das einheitliche, kostenlose, sich auf das Recht des Staatsbürgers gründende Netz des Gesundheitswesens löst sich auf. Die Kranken stehen neuen Begriffen gegenüber: Privatisierung, Krankenversicherung, Gesundheitskarten, Pri­vatkliniken und Ambulanzen, ln dieser Situation möchten wir einige praktische Ratschläge geben. Bei der Ankunft Wenn der Reisende das Pech hat, daß ihm gleich beim An­kommen etwas zustoßt, kann er den ständigen ärztlichen Dienst auf den beiden Flugplätzen (Ferihegy I und II), bezie­hungsweise auf den drei Hauptbahnhöfen (Keleti, Nyugati, Déli) in Anspruch nehmen. Dort wird er erstversorgt und im Bedarfsfälle ruft man einen Rettungswagen. Für Hotelgäste Heute gibt es nicht nur in den Kurhotels, sondern in allen größeren Hotels eigene Ärzte, im besseren Falle gibt es eine diensthabende Belegschaft des Gesundheitswesens. Wenn nicht, holt man auf Bitte des Gastes - gegen Bezahlung - den diensthabenden oder Hausarzt. Derjenige, der nicht in einem Hotel wohnt, nimmt am besten die Grundversorgung in An­spruch. Die Hausarztdienste sind nach Ortsprinzip organisiert, in diesem Netz arbeiten vor allem Innenärzte. In schwereren Fällen kommen sie ins Haus, und sie sind berechtigt an die Fachärzte (Laryngologen, Kardiologen, Urologen, usw.) zu überweisen. Ihre Listen kann man im Telefonbuch finden, wie auch die der Privatärzte, die als Hausärzte fungieren dürfen. Die medizinische Grundversorgung der Kinder ist beispiel­haft organisiert und hebt sich deutlich von der der Erwachse­nen ab. Das gelingt nur durch Kinderärzte, die über Kranken­hauserfahrungen und fachgerechte Kenntnisse verfügen und die durch diplomierte Schwestern und Fachassistenten unter­stützt werden. Ausländer können auch - gegen Bezahlung natürlich - die Garde der Fachärzte in Anspruch nehmen, die gleichfalls nach Ortsprinzip organisiert sind. Man kann den Kinderarzt in dringenden Fällen auch in die Wohnung rufen. Bereitschaftsdienst Der Kranke hat ständig (auch nachts und an Feiertagen durchgängig) die Möglichkeit einen Bereitschaftsarzt zu kon­sultieren, oder wenn es sein muß, diesen ins Haus zu rufen. Es gibt zwei Sorten von Bereitschaftsdienst, die für Erwachse­Im falle einer Krankheit 19

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