Pongrácz Erzsébet: Budapester Kinos - Unser Budapest (Budapest, 1998)

Tisza Kino in 1986 großer Begeisterung aufgenommen. Zuerst veranstaltete der Franzose Eugen Dupont im Café des Hotel Royal am Nagykörút Filmvorführungen, doch bald wurden auch die Gäste des Bierhauses Reigner auf der Rákóczi út sowie die­jenigen des Cafés Kohn in der Dob utca mit einfachen Film­burlesken unterhalten. Den wirklichen Kaffeehaus-Filmerfolg hatte jedoch das Café Venedig: die Vorführungserlaubnis vom Dezember 1899 legte den Grundstein des Kinos, wel­ches hier bis zum Jahre 1994 existierte (seit 1959 unter dem Namen „Tisza“). Die klugen Besitzer des Cafés Venedig gründeten zum Zweck der Entwicklung der ungarischen Filmkultur - und natürlich auch aus eigenem finanziellen Interesse - zuerst eine Reparaturwerkstatt für Filmprojektoren und dann ein eigenes ünternehmen zur Herstellung von Vorführmaschi­nen. Das Café von Mór (Jngerleider und József Neumann war ein recht erfolgreiches ünternehmen, doch noch er­folgreicher war das hier funktionierende Kino, das sogar bis über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt war. Als 1918 das Café zu existieren aufhörte, wurde das Gebäude abgerissen - doch nur darum, um an seiner Stelle ein neues Kino, das „Phoenix“ zu errichten, welches 430 Per­sonen faßte und vor allem Cowboy- und Abenteuerfilme, Gruselgeschichten und Liebesromanzen zeigte. Die Besitzer des Wekerle Vergnügungslokals dem Café 6

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