Pongrácz Erzsébet: Budapester Kinos - Unser Budapest (Budapest, 1998)
pe junger Budapester neben der Stiftung Másképp (Anders) dies kleine Kino für 50 Personen mit dem eigenartigen Namen ins Leben rief. Sein Programm ist einzigartig: es finden hier Minderheiten-Veranstaltungen und Filmvorstellungen statt, aber auch Filme, die in Ungarn sonst nicht im Verkehr sind, werden gezeigt. Bisher standen auf dem Programm: Anderssein-Woche, Roma Holocaust Filmwoche, Jaques Rivette Filmwoche, russisch-sowjetische Avantgarde-Filmwoche, jüdische Filmwoche, Veranstaltungen mit dem Titel Flüchtlinge und Zwangswanderer oder Warme Stunden. Im ständigen Ausstellungsraum sind Fotos und Kunstwerke ausgestellt, die sich, der Denkungsart der Stiftung entsprechend, mit den Problemen der ethnischen Minderheiten beschäftigen. Das multikulturelle Programm behandelt außerdem Themen wie Rassismus, Obdachlosigkeit, AIDS, Armut und Drogen. Die Tische in der Vorhalle laden zu einer Tasse Tee und einem Gespräch ein. Das Mültiplexkino Das Jahrhundert- und Jahrtausendende hat eine funktionelle Änderung des Kinos mit sich gebracht. Die Zeit der kleinen Kinos am Rande der Stadt ist abgelaufen. An ihre Stelle tritt das rentablere, modernere, sogenannte Multiplex Kino. Neben dem ART-Netz, einem der bedeutenden Faktoren des Kulturlebens der Hauptstadt, wird auch die Auswahl der kommerziellen Kinos mit einem multiplen Programm immer größer, ln diesen Kinos bieten modernste Bild- und Tontechnik, die Dimension der Filmleinwand, die Bequemlichkeit der Fauteuils sowie andere Dienstleistungen den Zuschauern ein bleibendes Erlebnis. Der Besucher kann unter einer Anzahl guter ünterhaltungsfilme wählen, die gleichzeitig in verschiedenen Sälen gezeigt werden. (Möchten die Familienmitglieder je einen anderen Film sehen, so sind sie höchstens in verschiedenen Räumen, können aber immer noch gemeinsam ins Kino gehen.) 40