Pongrácz Erzsébet: Budapester Kinos - Unser Budapest (Budapest, 1998)

Architektur auf: man könnte es sozusagen als Kellerkino bezeichnen. Diese in Wien verbreitete Kinoform hatte die strenge und konservative ungarische Feuerwehr erst 1938 zugelassen. Damals durfte das in Budapest architektonisch noch heute einzigartige Kino eröffnet werden. Der Zu­schauerraum befindet sich tief unter dem Erdboden, un­ter dem Hof des Mietshauses; aus der prunkvollen Vorhalle führen mehrere Stufen hinunter. Das Kino hat den Krieg und die Namensänderungen überlebt, 1957 erhielt es sogar eine neue Aufgabe: unter dem Namen Filmmuseum wurde es zum Forum alter Fil­me. Vor allem in der filmgeschichtlichen und ästhetischen Erziehung der Jugend spielte es dadurch eine wichtige Rolle, diente jedoch auch zur Unterhaltung der älteren Ge­neration, die mit Nostalgie an die alten Filme zurückdach­te. Mit den Veränderungen der neunziger Jahre verschwand das Filmmuseum leider, und an seine Stelle trat wieder ein Kassenschlager-Kino, das Broadway. Horizont (1939) VII., Erzsébet körút 13. 1933 machte das Innenministerium, wohl schon unter dem Einfluß des herannahenden Krieges, das Vorzeigen der Nachrichten in den Kinos verpflichtend. Das erste Bu- dapester Nachrichten-Kino wurde in der Váci utca eröffnet, 25

Next

/
Thumbnails
Contents