Pongrácz Erzsébet: Budapester Kinos - Unser Budapest (Budapest, 1998)

film-Technik über, was die niveauvolle Funktion des „vor­nehmsten“ Pester Kinos noch förderte. Auch während der Kriegsjahre bemühte man sich weiter zu existieren. Zum Glück wurde das Gebäude nicht ernst beschädigt, so wur­de das Forum gleich nach dem Krieg wieder zum beliebten Kino der Innenstadt. Bloß der Name wurde verändert: seit 1952 heißt es Puskin Filmtheater. Im Erdgeschoß befin­den sich heute - dort, wo bei der Eröffnung ein damals ganz modernes Selbstbedienungsbüfett im amerikanischen Stil funktionierte - kleine Boutiquen, ein Blumenladen, die Garderobe und ein kleines Büfett, im ersten Stock dage­gen ein Orientalischer Geschenkartikelladen. Metro (um 1900, 1925) VI., Teréz körút 62. Gegenüber vom Westbahnhof gab es am Theresienring (Te­réz körút) in dem kleinen Gebäude der Ungarischen Staats­bahn schon 1910 einen winzigen Kinosaal, wo kurzen Fil­me vorgeführt wurden. Am Ort des zweigeschossigen klei­nen Gebäudes eröffnete 1925 das deutsche Filmunterneh­men UFA seinen „in ungarischem Geiste, doch mit ame­rikanischer Technik und deutscher Gründlichkeit“ gelei­teten neuen Pester Lichtspiel-Palast, damals unter dem Na­men ÜFA Theater. Der Almanach der Abendzeitung Az Est (Der Abend) berichtet folgendermaßen darüber: „Seit drei Jahren besteht nun das UFA Filmtheater... und diese drei Jahre bedeuten schon eine neue Epoche in der unga­rischen Filmgeschichte. Schon das Äußere des Theaters ist eine Sehenswürdigkeit der Hauptstadt, auch für die am Westbahnhof ankommenden Fremden. Die Strahlen sei­ner farbenprächtigen, verschwenderischen Transparente tauchen den Theresienring in ein phantastisches Licht. Das UFA ist drei Jahre alt, doch schon verpflichtet seine tradi­tionelle Vergangenheit und seine große Beliebtheit die Lei­tung dazu, das Programm von Woche zu Woche aus den besten Filmschöpfungen zusammenzustellen... Deshalb schließt das anspruchsvolle Publikum der Hauptstadt den echt amerikanischen Filmpalast des Budapester „Broad­way“: das UFA, mehr und mehr ins Herz...“ Der Kontrakt des UFA lief 1935 ab, nun übernahm die amerikanische 20

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