Pongrácz Erzsébet: Budapester Kinos - Unser Budapest (Budapest, 1998)

Csalogány Kino (1912-13) siebenten Bezirk sind alle kleinen Kinos verschwunden. All die ünterhaltungslokale der inneren Josephsstadt, das ein­stige Magyar Kino, das Hazám, Mátyás und Volks-Kino und so viele andere sind heute allesamt verschwunden! Der Krieg hatte der Filmbranche gar nicht gut getan, die Zahl der Kinos hatte drastisch abgenommen. Bis Ok­tober 1920 wurde die Erlaubnis, ein Kino zu betreiben von der Polizei erteilt. Die Verordnung aus dem Jahre 1920 übertrug dieses Recht auf den Innenminister. Die Erlaub­nis, ein Kino zu betreiben, sowie die Filmherstellung sel­ber gerieten unter politischen Einfluß. Die mit großem Elan begonnene ungarische Filmproduktion stand wegen der strengen Zensur zehn Jahre lang sozusagen still. Mihály Kertész, Sándor Korda, Lajos Bíró verließen das Land. Nur wenige Konzessionen des Kinobetriebs blieben erhalten, meist in den Außenbezirken. Die gültigen Konzessionen wur­den während der sogenannten „Kinorevision“ überprüft. Eine neue Erlaubnis oder Verlängerung erhielten nur sol­che, die „aus besonderen Gründen berechtigt waren, staat­liche Unterstützung zu erhalten“ - das waren vor allem mit­tellose Kriegsinvaliden, Kriegerwitwen und Waisen sowie vom Dienst suspendierte Staatsbeamte. Die meisten hat­ten keine Ahnung vom Kino, ihre Versuche gaben sie meist nach wenigen Jahren wieder auf. 11

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