Prohászka László: Reiterstandbilder - Unser Budapest (Budapest, 1997)

rusz geschaffen hatte. Der Unterschied besteht nur darin, daß auf der Komposition Matthias der Harmonie zuliebe seine Hand grüßend nach vorn streckt. Róna nahm bei der Planung der Verzierung für das Lichtspieltheater die Gele­genheit wahr, seinem früh verstorbenen Künstler-Freund, János Fadrusz, sowie dessen Reiterstatue des Königs Mat­thias auf dem Hauptplatz von Klausenburg (die 1902 ein­geweiht wurde und zu den bedeutendsten bildhauerischen Werken für öffentliche Plätze vom Anfang des Jahrhun­derts gehört) ein Denkmal zu setzen. Die Reliefs sind red­lich ausgeführte Arbeiten, doch bleibt ihr künstlerisches Niveau hinter den Werken, die József Róna auf dem Gipfel seiner Karriere schuf, zurück. An der Wand des Schulgebäudes in der Innenstadt, Váci utca 43., wurde am 14. November 1924 zu Ehren des schwedischen Königs KarlXII. (1682-1718) eine Gedenk­tafel geweiht. Im November 1714 vollbrachte Karl VII. ein Bravourstück mit dem Pferd: in nur zwei Wochen legte er den Weg von der türkischen Grenze bis nach Stralsund in Pommern zurück. Im Auftrag des schwedischen General­konsuls Dezső Bayer-Krucsay schuf der Österreicher Otto Jarl von dem Herrscher, der durch seine tollkühnen Taten berühmt geworden war und der während seiner denk­würdigen Reise zu Pferde mit Berührung von Zilah, Nagy­várad und Pest durch Ungarn ritt, ein ganzfiguriges Reiter­relief. Unter dem zwei Meter hohen Bronzerelief im Rah­men aus grauem, schwedischem Granit ist folgender Text zu lesen: An diesem Ort ruhte am 17. November 1714 der schwe­dische König Karl XII. Zu Pferde legte er den Weg von der Türkei bis nach Stralsund in 14 Tagen zurück. Carl XII. rastade här pa Ridt fran Türkiet tili Stralsund, nou. 1714. Geschenk des schwedischen Konsuls Dr. Bager-Krucsag D. 1914. XI. 17. Das Denkmal sollte anläßlich des zweihundertsten Jahres­tages dieses Ereignisses eingeweiht werden, doch wegen des Ersten Weltkrieges konnte die feierliche Enthüllung nur 10 Jahre später, im Jahre 1924, stattfinden. Von 1920 bis 1945 widmete Ungarn den Kriegerdenk­mälern für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges beson­dere Aufmerksamkeit. Natürlich waren auch auf diesem Gebiet die finanziellen Möglichkeiten beschränkt, beson­ders bei den Denkmälern mit Pferdedarstellungen. So ent­standen in den zwanziger Jahren diese öffentlichen Pla­28

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