Meskó Csaba: Heilbäder - Unser Budapest (Budapest, 1998)

Sitz in Budapest gegründet. Diese Entscheidung begrün­dete Professor Heinrich Vogt, Direktor der Reichsanstalt für das Deutsche Bäderwesen, auf dem Kongreß folgen­dermaßen: „Keine einzige Stadt kann mit mehr Recht dar­auf Anspruch erheben als die Stadt Budapest, welche die Natur mit verschwenderischer Fülle mit Heilwässern von ausgezeichneter Wirkung, mit unvergleichlichen Natur­schönheiten überhäuft hat, außerdem ist Budapest wegen der guten Ausbildung seiner Ärzte, der ausgezeichneten Ausstattung seiner Heilanstalten, des hohen Niveaus der wissenschaftlichen Forschung würdig, daß die internatio­nalen Angelegenheiten der Heilbäder von hier aus geregelt werden.“ Obwohl wegen der Ereignisse während des Zweiten Weltkrieges in Budapest keine weiteren internationalen Veranstaltungen stattfanden, hatte der Gründungskon­greß viel dazu beigetragen, daß Budapest den Namen Bäderstadt erhielt. Der Name des Internationalen Bäderverbandes änderte sich im Laufe der Zeit in: Fédération International du Ther- malisme et du Climatisme (FITEC) - Internationaler Ver­band für Heilbäderwesen und Klimatologie. CJngarn nimmt auch weiterhin aktiv an dessen Arbeit teil. FITEC hielt 1982 seinen Kongreß in Budapest, 1996 in Bükfürdő ab. 1934 wurde das Budapester Komitee für Heil- und Er­holungsorte gegründet. Von Anfang an tat das Komitee viel im Interesse der Sache, so z. B. bewirkte es, daß die ausländischen Reisebüros Budapest - und besonders die Heilbäder - kennenlernten. Außerdem unterstützte es die Bestrebungen der Leiter der Bäder, die Betreuung der Kranken entsprechend ausgebildeten Fachleuten anzuver­trauen; sie wußten, daß gut geschultes Personal ein wich­tiger Pfeiler eines Bades ist. Auch die Organisation des er­sten offiziellen Masseurlehrgangs verbindet sich mit dem Namen des Komitees. Der Berüfsstand des Baders Das zivilisierte, niveauvolle Funktionieren der Heilbäder hängt außer von den natürlichen Gegebenheiten und der architektonischen ümgebung auch von der sachgerech­ten Arbeit und dem Benehmen des Personals ab. Der Be­rufszweig der Bader blickt auf eine lange Vergangenheit zu­rück. So stammen auch die ungarischen Familiennamen „Fürdös“ und „Fördös“ davon ab. Es ist bekannt, daß im 16. und 17. Jahrhundert unter den Einwohnern von Buda- Felhévíz (Ofen-Oberwarmbrunn) einer der häufigsten Be­rufe der Bader war. 10

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