Molnár József - Szilas Péter: Abendlichter - Unser Budapest (Budapest, 1993)

„Masten- oder Pfeilerwald“ auf den Straßen. Die Lei­tungsmasten für die Straßenbahn oder den Oberlei­tungsbus, die Pfeiler für die Verkehrstafeln und die Verkehrsampeln stellte man häufig unmittelbar neben die Kandelaber der Straßenbeleuchtung. Das war nicht nur unrentabel, sah auch sehr häßlich aus. Erst nach langen Auseinandersetzungen und Interessenverglei­chen wurden Straßenlampen, Verkehrsampeln und Verkehrstafeln an gemeinsamen Masten befestigt, zuerst entlang der Straßenbahn Linie 1. Die Erneuerung der Festbeleuchtung Im Zweiten Weltkrieg, während der Belagerung von Budapest ist auch die Festbeleuchtung der Hauptstadt zerstört worden. Die Wiederherstellung begann - wenn auch nur in geringem Clmfang und hauptsächlich aus politischen Überlegungen heraus - mit der Beleuch­tung der sowjetischen Ehrenmale. Das waren im allge­meinen 6-8 Meter hohe Obelisken, wie z. B. auf dem Szabadság tér, auf dem Molotov (heute Vigadó) tér und anderswo. 1947 wurde die Festbeleuchtung des Befrei­ungsdenkmals auf dem Gellért-hegy fertiggestellt. 1948 feierte Ungarn den hundersten Jahrestag sei­nes Freiheitskampfes gegen die Habsburger. Zu die­sem Anlaß gab es eine provisorische Festbeleuchtung der Burg Vajdahunyad, des Parlaments und des Millen­niumsdenkmals - Gebäudekomplexe, die auch schon früher beleuchtet worden waren -, außerdem wurden das Nationalmuseum und das Kossuth-Denkmal von Scheinwerfern angestrahlt. Als 1949 der Wiederaufbau der Kettenbrücke abgeschlossen war, wurde gleichzei­tig auch wieder eine Festbeleuchtung für die Brücke geschaffen, die das Licht vor allem auf die Tore richtete. Der graziöse Bogen der Brücke blieb dabei noch unbe­rücksichtigt. Die Festbeleuchtung der fünfziger Jahre widerspie­gelte die wirtschaftliche und politische Anschauung der Zeit. Dementsprechend war zuerst die Festbeleuchtung für das Parteihaus am Jászai Mari tér fertiggestellt, und danach folgten die sowjetischen Denkmäler. Die bedeu­tendste Arbeit jener Zeit war die Rekonstruktion der Beleuchtung der Fischerbastei. Zum Ende der fünfziger Jahre machte man sich aber auch kontinuierlich an die Wiederherstellung der vor dem Zweiten Weltkrieg be­standenen Festbeleuchtung für das Opernhaus, die Burg Vajdahunyad und das Millenniumsdenkmal. Ende der sechziger Jahre wurde der Halogenschein­46

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