Molnár József - Szilas Péter: Abendlichter - Unser Budapest (Budapest, 1993)
Eine charakteristische Eigentümlichkeit in der Entwicklung der Straßenbeleuchtung besteht darin, daß jeweils neue technische Mittel und Möglichkeiten auftauchen, bevor sich noch die vorangegangenen allgemein durchgesetzt haben. In den verkehrsreichsten Straßen und in der Innenstadt von Budapest gab es schon mehrmals einen Lampengenerationswechsel, während die Modernisierung in den Außenbezirken der Stadt überhaupt noch nicht Einzug gehalten hat. Die steigende Zahl der Straßenlampen und die wachsenden Betriebskosten machten alsbald deutlich, daß eine Straßenbeleuchtung mit Glühlampen auf längere Zeit unhaltbar war. Diese Erkenntnis führte zu den von vielen kritisierten, wegen ihrer Rentabilität aber im ganzen Land schnell Verbreitung findenden neuen Lampenkörpern. Entgegen der traditionellen Glühlampe, die früher jährlich viermal ausgetauscht werden mußte, ist die Lebensdauer dieser neuen Straßenlampe zehnmal so lang, und auch ihre Lichtstärke beträgt das Fünffache der Vorgängerin. Ihr größtes Verdienst bestand aber wohl darin, daß nun ein umfassender, sich über Jahre erstreckender Austausch der Lichtquellen und Lampenkörper in der Hauptstadt begann. In den siebziger Jahren war, vor allem durch die Errichtung der Wohnviertel, eine weitgehende Ausdehnung des Straßenbeleuchtungsnetzes charakteristisch. Leider wurde das eintönige Grau der Wohnviertel auch durch die Straßenlampen nicht behoben. Überall, wohin man auch kommt, sieht man immer wieder nur die wenigen, sich gleichenden Lampentypen. Zwar gab es einige Versuche, wie zum Beispiel auf dem Fö tér (Hauptplatz) von Óbuda (Altofen), wo man danach trachtete, die spezifische Atmosphäre durch ältere, der Umgebung angepaßte Lampentypen wiederzugeben, doch gehören diese Bemühungen zu den seltenen Ausnahmen. Das Antlitz des Stadtzentrums wurde auch durch den Bau der Metro geformt. Mit den Metrostationen entstanden neue Verkehrsknotenpunkte, Arkaden und Unterführungen wurden gebaut. Über der Erde stellte man 11-18 Meter hohe Stahlmasten mit modernen Lampen auf, die Unterführungen sind meistens mit Leuchtstoffröhren beleuchtet. In den schmaleren Straßen der Stadt hat man zweckmäßigerweise die billigeren Wandarmlampen oder die kastenförmigen Lampen in der Mitte der Straße verwendet, damit die Straßenlampen nicht zusätzlich Platz auf dem Bürgersteig wegnehmen. Ein Problem der achtziger Jahre war der sogenannte 42