Molnár József - Szilas Péter: Abendlichter - Unser Budapest (Budapest, 1993)

Das Bemühen um eine größere Einheitsleistung, geringere Instandhaltungskosten und eine längere Le­bensdauer der Straßenlampen ließ dann eine neue Lichtquelle, die Quecksilberdampflampe, in den Vor­dergrund treten. Ihre Maße machten nur ein geringes der Leuchtstoffröhren aus, so daß sie auch in den alten Lampenkörpern Platz hatten. Für die Quecksilber­dampflampen, die die 1964 eingeweihte Elisabethbrük- ke beleuchten sollten, entwarf man edel geformte, ver­glaste Lampenkörper mit angewinkeltem Hals. Die sogenannte Lichtachse vom Budaer Brücken­kopf der Elisabethbrücke bis zum Baross tér und die der timgebung angepaßte stilvolle Beleuchtung des Budaer Burgviertels sind zwei interessante Straßenbe­leuchtungsanlagen der sechziger Jahre, die das Stadt­bild bis heute bestimmen. Die Entscheidung für die neue Straßenbeleuchtung der Burg, die aus neugefer­tigten Varianten der verzierten gußeisernen Kandelaber und Wandarmlaternen der früheren Gasbeleuchtung besteht, wurde von Architekten, Kunsthistorikern und Beleuchtungsexperten gemeinsam getroffen. Interessant war auch die Idee, Anfang der siebziger Jahre auf dem Erzsébet tér einen bis heute einzigarti­gen, 30 Meter hohen Straßenbeleuchtungsmast aufzu­stellen. Obenauf trägt der Mast ein großes „Lampenge­häuse“ mit mehreren Reflektoren, die eine Leistung von insgesamt 48 kW haben. Dank der technischen Ent­wicklung konnte der Energieverbrauch seitdem auf ein Fünftel gesenkt werden. Mit der Verbreitung der modernen elektrischen Stra­ßenbeleuchtung ging die Zahl der Gaslaternen in den sechziger Jahren weiter zui ück. Sie blieben vor allem in der Cfmgebung von Baudenkmälern, so zum Beispiel im Tiergarten oder in der Palota út, weiter in Betrieb. Die noch vorhandenen 122 Stück werden - als Denkmal der Geschichte der Technik - hoffentlich die Versu­chungen der Modernisierung überleben. Das gelbe Licht Die Natriumgaslampe, deren Effektivität über alle frühe­ren Lichtquellen weit hinausgeht, trat ihren Triumphzug im Ausland in den sechziger Jahren an. ln Budapest begann man in den siebziger Jahren damit zu experi­mentieren. 1972 wurden in der Alkotmány utca die ersten Natriumgaslampen installiert, später beleuchtete das gelbe Licht auch die Kettenbrücke und den Tunnel. 40

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