Molnár József - Szilas Péter: Abendlichter - Unser Budapest (Budapest, 1993)

Sommer 1928 stellten sie in einem ersten Versuch die Fassadenbeleuchtung der Fischerbastei und der Mat­thiaskirche vor. „Eine gut beleuchtete Stadt ist beruhigend, heißt willkommen, und es ist angenehm, dort zu leben. Sie zieht immer aufs neue Touristen an, verbessert die Lebensqualität ihrer Bewohner, unterstützt ihre Gesel­ligkeit und verlängert die mögliche Zeitdauer ihrer ge­genseitigen Kontakte“, heißt es in einer Festbeleuch­tungsempfehlung des Internationalen Ausschusses für Beleuchtungstechnik. In der Tat haben die beleuchte­ten Brücken, Gebäude und Statuen ihren ganz beson­deren Zauber. Wenn die Abendlichter angezündet wer­den, hebt die Festbeleuchtung die charakteristischsten Bauten hervor. Dann verändert sich die Stadt und zeigt ihr schönes Antlitz, ganz gleich, wie grau sie auch bei Tageslicht ausgesehen haben mag. Die lichtstarken Beleuchtungskörper wurden auf dem Dach benachbarter Häuser, an Kandelabern der Straßen­beleuchtung oder an extra zu diesem Zweck aufgestellten Tragpfeilem befestigt Um einzelne Details des Objekts hervorheben zu können, stellte man an den geeigneten Punkten des zu beleuchtenden Gebäudes Scheinwerfer auf. Diese sogenannten Flutlichtlampen waren mit Metall­oder Glasspiegelreflektoren versehen und wurden aus­schließlich für die Festbeleuchtung hergestellt. Die Licht­quellen der Scheinwerfer waren gasgefüllte Glühlampen. Hier einige technische Angaben zu den probeweise ausgewählten Gebäuden: Ort der Festbe- Gesamtzahl der Eingebaute leuchtung Scheinwerfer Leistung in kW Fischerbastei und Matthiaskirche 72 83 St.-Gellért-Statue 14 15,5 Zitadelle am Gellért­hegy 89 88 St.-Annenkirche 20 20 Garnisonskirche 17 22 Aussichtsturm auf dem János-hegy 457 Glühlampen 18,3 Im Juli 1934 fanden die Weltmeisterschaften im TUr­nen und andere Feierlichkeiten in Budapest statt, wes­halb die wichtigsten Gebäude 24 Tage lang abends bis um 23 Uhr beleuchtet wurden. 28

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