Molnár József - Szilas Péter: Abendlichter - Unser Budapest (Budapest, 1993)
deshalb auch den weiteren Ausbau der elektrischen Straßenbeleuchtung. Das für drei Jahre vorgesehene Programm wurde innerhalb eines Jahres realisiert! Die Ringstraßen parallel zum linken Donauufer, die Kossuth Lajos utca und ein Teil des unteren Donaukais erhielten Straßenlampen. Die Generalversammlung des Munizipalausschusses genehmigte auch für weitere Straßen die Aufstellung von elektrischen Bogenlampen, so zum Beispiel in der Ringstraße am Tiergarten und in der Podmaniczky utca. Auf den Corsos am Donauufer wurden ebenfalls Bogenlampen in Betrieb genommen. Die Kandelaber der Lampen waren im allgemeinen aus gewalzten Mannesmann-Rohren und hatten einen dekorativen gußeisernen Sockel. Die Strassenbeleüchtgng während ünd nach dem Ersten Weltkrieg 1914 brach der Erste Weltkrieg aus. Doch das Leben blieb nicht stehen... Die Hauptstadt „kaufte“ 1914 beziehungsweise 1919 die beiden Kraftwerke und ihre Stromnetze. Dieser Schritt erfolgte noch vor Ablauf des Konzessionsvertrages, unter anderem um die Kosten für die Straßenbeleuchtung zu senken. Natürlich hatte der Krieg auch Auswirkungen auf die Energiesituation. Infolge des zunehmenden Kohlenmangels verfügte im Jahre 1916 der Rat auf Anweisung des Innenministers, daß die elektrische Straßenbeleuchtung ab ersten Januar einzustellen sei. Das war in Ungarn die erste Energiesparmaßnahme. 1918 legte dann eine Verfügung fest, daß in Büros und an anderen Arbeitsplätzen höchstens eine 60-W-Glühbirne brennen durfte. Trotz dieser einschränkenden Maßnahmen gab es in der öffentlichen Beleuchtung einen zahlenmäßigen Anstieg. Im letzten Kriegsjahr hatte auch die Gasversorgung der Hauptstadt mit immer mehr Schwierigkeiten zu ringen, da es für die Verkoksung an geeigneter ausländischer Kohle fehlte. Das Gaswerk in der Franzstadt mußte im Mai 1918 seine Produktion einstellen. Das hatte natürlich zur Folge, daß auch der Gasverbrauch gesenkt werden mußte. Als erstes wurden die Gaslampen der Straßenbeleuchtung außer Betrieb gesetzt, und nur an heiklen Verkehrsknotenpunkten ließ man einige weiter leuchten. Diese Beleuchtung war jedoch im Hinblick auf die öffentliche Sicherheit nicht ausreichend, und es mußten dringend Maßnahmen ergriffen werden. Da sich die 20