Gál Éva: Die Margareteninsel - Unser Budapest (Budapest, 2000)

Ruinen der Franziskanerkirche von Westen aus gesehen Es könnte außerdem auch eine dorfartige Siedlung auf der Insel gegeben haben, wahrscheinlich in der Nähe der Dominikanerinnen, wo Arbeitskräfte für das Kloster gelebt haben dürften, ln mehreren mittelalterlichen Quellen wird das Dorf der Insel erwähnt, da im Laufe der archäologi­schen Ausgrabungen jedoch keine auf ein Dorf hinweisende Spuren gefunden wurden, bezweifeln viele Archäologen und Historiker die Existenz eines solchen. Es gibt jedoch eine Urkunde aus dem Jahre 1294, in welcher die Prämon- stratenser ihre Klageschrift gegen die Nonnen der Margare­teninsel und „ihr ganzes Dorf, welches sich auf der Insel be­findet, und dessen Richter und Geschworene“, welche sie früher eingereicht hatten, zurückziehen; ja sie versprechen sogar in Zukunft keine Klage gegen „erwähnte Nonnen und sämtliches dazugehöriges auf der Insel befindliches Volk“ einzureichen. Diese Urkunde, die Ferenc Oszvald, hervorra­gender Forscher der Prämonstratenser-Geschichte, 1957 in einem Auszug veröffentlichte, läßt jene Vermutung wahr­scheinlich werden, daß außer den Nonnen und Mönchen auch arbeitendes Volk auf der Insel gelebt haben muß, wenn auch bisher keine Spuren eines Dorfes gefunden wur­den und vielleicht wohl auch nie gefunden werden. 15

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