Kocsis Irma: Kneipentour - Unser Budapest (Budapest, 1993)

sich ein Blick durch den Rest der Bäume des Batthány tér über die Donau hinweg auf das Parlament. Bei ein Paar Krügen Bier und Kaffee kann man hier endlos lesen und schauen. Im Sommer werden vor das Geschäft weiße Blechti­sche auf den Asphalt gestellt, in den kleinen Winkeln hinein, den das Gebäude der Casanova Bar - das ehemalige Gast­haus zum Weißen Kreuz - mit der Markthalle bildet. In dieses Gasthaus soll auch Maria Theresia eingekehrt sein, doch auch dies ist nur Legende, wie die Spaziergänge des Giacomo Casanova im Stadtteil Tabán. Wenn wir an Sommertagen, den Rücken ans Casanova-Haus gelehnt, unseren Krug in der Hand, an einem weißen Blechtisch sitzen, dann können wir durch die Kirchtürme der Wasserstädtischen Hauptstraße bis zur Kuppel der Burg hinauf blicken. G rótta Borozó Weinkeller Grotte I. Táncsics Mihály utca 10. Ein in den Fels gehauener alter Keller, gegenüber dem Gefäng­nis, in dem der Namensgeber der Straße einst eingekerkert war. Das ist der einzig wirklich gute Platz im Burgviertel. Man kann darin wunderbar verschwinden. Hier herrscht kein touri­stisches Gewimmel, einfache, geschmackvolle Kerzen sorgen für Licht, Tierfelle für bequemes Sitzen auf den einfachen Bänken. Móri Borozó Weinkeller Móri I. Fiáth János utca 18. Diese Kneipe rettet zusammen mit dem Kétlyukú, dem Wein­keller Dandár und dem Csillogó die Ehre von Buda. Eine wahrhaftige Kellerkneipe, verwinkelt, auf mehreren Ebenen, mit Treppenabgängen und merkwürdigen Kurven, über den Tischen ein großes Netz, im Netz herbstliche Blätter. Kétlyükú (Kecskeméti Borozó) Das Zweilöchrige (Weinkeller Kecskemét) II. Széna tér 5. Ein Kneipenkeller in einem Eckhaus, der Name geht auf die zwei Eingänge zurück. Durch den kleinen Vorraum gelangen wir in eine langgestreckte, tunnelartige Kneipe mit parkettver­kleideten Wänden. Viele alte Aufschriften und Täfelchen ha­ben sich im Laufe der Jahre angehäuft. Der Kaffee wird hier 8

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