Kocsis Irma: Kneipentour - Unser Budapest (Budapest, 1993)
Der Markt gehört eigentlich zur Halle. Das ist die letzte wirkliche Markthalle, die noch nicht in einen Supermarkt umgewandelt wurde. Koccintó Büfé Büfett züm Anstossen V7. Hunyadi tér 1. Gehört zum Komplex der Markthalle auf der Seite über dem Platz, ein Ort mit Zapfbier und fester Stammkundschaft. Ein Mann sagt: - Ich bin Lajos Tichy, weißt du, wer ich bin? Hunyadi Bisztró Bistro Hunyadi VI. Eötuös utca 61 A. Nach Durchqueren der Markthalle, kommen wir zu einem Büfett, das nahezu das letzte seiner Art ist. (Immer gehe ich mit der Hoffnung hinein, Manyika könnte da sitzen, die Witwe von Onkel Aladár aus der Izabella utca.) tCairo Bisztró Bistro Cairo VI. Király utca 112. Jetzt ist ein chinesisches Restaurant daraus geworden. Vor fünf Jahren arbeitet hier ein Dichterkellner. Als ich ihn darum bat, aus seinen Schriften vorzulesen, errötete er. Doch sein Erröten beruhigte mich. Über dem Bistro Cairo gibt es eine öffentliche ühr. Zwischen aufgeklebten Kamelen konnte man auf den Spielplatz gegenüber schauen. Dann berieselte Kalkstaub den Raum wie weißer Wüstensand, verwaiste Kamele baumelten von den Fenstern, dahinter im Dunkel statt der alten Leute Säcke und Leitern. Izabella utcai volt Aranylabda Borozó Der ehemalige Weinkeller Goldball in der Izabella utca VI. Izabella utca 98. Einige Jahre war das eine von den Kneipen des Flórián Albert, dann wurde sie umgestaltet. Jetzt halte ich sie im Auge, weil dort unten dauernde Dunkelheit herrscht. Das betrunkene Gemurmel der sich auf die Tisch stützenden alten Leute macht den kryptadüsteren Hinterraum gespenstisch. 22