Kocsis Irma: Kneipentour - Unser Budapest (Budapest, 1993)

Vöröshadsereg úti Filsen Söröző Pilsener Bierlokal in der Strasse der Roten Armee II. Hűvösvölgyi út (Vöröshadsereg útja) 104. (Von der Armee des zweiten Bezirks ist hier die Rede.) Es hat einen großen Garten, das ist heutzutage schon selten. Emmi- ke, die Chefin des Kellers in der Török utca, erzählte, daß dieses Pilsener eigentlich das altberühmte Jerzsabek Gast­haus ist. Korcsma 384 Kneipe 384 III. Szentendrei út 31. Eine der besten Kneipen der Gegend, ländlich, mit Gartenbe­trieb. Sie hat nur eine Rivalin, das Aquincum Büfett (III. Pók utca 1.), eine um einen großen Baum herumgeflickte Blech­bude, umgeben von einem Garten von Blechtischen, Sonnen­schein, Ruinen, Gespenstern erschlaffter Gladiatoren und von einer Vorstadtbahn. Zápor utcai Kocsma Kneipe in der Zápor utca III. Föld utca 51. An der Stelle, wo es zum schönsten Zusammentreffen von Straßennamen kommt, liegt diese Kneipe von Óbuda (Alt­ofen), ein paar Stufen hoch: hier stößt die Zápor utca auf die Föld utca, der Platzregen auf die Erde. „Goli“ Kisvendéglő Gaststätte „Goli“ III. Árpád fejedelem útja 125. Eine Gaststätte mit Garten an der Haltestelle Tímár utca der Vorstadtbahn, zwischen Sportplätzen eingekeilt, drinnen ste­hen zwei gewaltige, grüne Kachelöfen, an der Wand ein Poster mit Palmenbäumen, abends spielt Gyula Baló Musik. In der hinteren Ecke führt eine Tür in den Raum eines Sportklubs mit Sesseln aus den sechziger Jahren, überall Trophäen, siegreiche Frauenmannschaften auf grauen Photos der fünfzi­ger Jahre. Hier steht ein vergoldetes Nilpferd vom Ausmaß eines Zweikilobrotes, Angi, die Patentante der Kellnerin, ln den Spalt auf dessen Rücken werfen die Mädchen das Strafgeld, wenn sie sich zum Training verspäten. Die Wände sind voller Texte und Zeichnungen. 12

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