Kocsis Irma: Kneipentour - Unser Budapest (Budapest, 1993)

Szent Jüpát Heiliger Jüpát II. (Retek utca) Dékán utca 3. Ein halbrohrförmiger, renovierter Keller neben dem hinteren Teil der Gaststätte Trombitás (Trompeter), verhältnismäßig billig und berühmt für seine gewaltigen Portionen (zwölf Pilz­köpfe auf einem Teller!), mit gutem Garten. Marxim II. Kisrókus utca 23. Neben den Elektrizitätswerken Ganz (Ansaldo) liegt eine der deprimierendsten Straßen der Stadt. Rohre durchschneiden den Himmel, sie kommen hinter einer Mauer hervor, die von Stacheldraht gekrönt ist, auf unkraut überwucherten Schie­nen verrotten rostige Waggons, ln dieser furchtbaren Öde gibt es zwei Lichtquellen. Ein bläulich blendendes Licht an einem Stacheldrahteck des Fabrikzauns, das andere deutet schon von weitem auf das Marxim, das rote Licht des Buchstaben A, von einem großen, roten Stern verzerrt. Das Mandm ist ein postkommunistischer Witz, voll Fotos von János Kádár, Má­tyás Rákosi, Nikita Sergejewitsch Chruschtschow, voll unifor­mierter Puppen und weißer künstlicher Tauben, die sich in einem Drahtnetz verfangen haben. Der Marximissimofladen ist ein gutes Gericht. Bier gibt es vom Faß. Der Chef kommt aus dem Süden, so sind viele Gäste aus nördlichen, auch ungarisch besiedelten Ortschaften des zerfallenden Großju­goslawien. Mégy Szürke Vier Graue II. Margit körút 60. Der berühmteste Platz auf der Margit körút (Margit Ringstraße), spätabends oft brechend voll. Früher gab es beinahe in ganz Buda nachts weit und breit kein warmes Essen, nur hier. Török utcai Pince Keller in der Török utca II. Török utca 1. Überraschend wenige Leute kennen diese wirklich einmalige Halle. Ich kenne keinen zweiten Keller von solcher Weiträu­migkeit in der Stadt. Er gehört zu dem Gebäude des Bern 10

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