Szatmári Gizella: Das Burgviertel - Unser Budapest (Budapest, 2001)

Gebäude mit einer Fassade im Zopfstil wurde 1910 ab­getragen: an seine Stelle kam ein vierstöckiges Miets­haus in Jugendstil, welches 1945 jedoch zerstört wurde. An Ferenc Móra erinnert die Relieftafel (1954, Lilla Kunvári) an der Seitenfront des Hauses Dísz tér Nr. 9, welche auf die kleine, nach dem Dichter benannte Gasse blickt. (Móra lebte nach 1897 als Clniversitätsstudent hier, bei Sándor Péterffy in der damaligen Casino utca Nr. 2.) Nach 1686 gehörte das Haus Nr. 9 dem Schornstein­feger Pál Péter Franczin, der die sogenannte Schornstein­feger-Kapelle baute, die am Ort der heutigen Kirche in der Christinenstadt stand. Die kleine Gasse führte zum schon erwähnten Marczibányi-Palast, in welchem sich von 1841 an der Budaer Casino Verein befand - daher der Straßenname. Der Torrahmen des Hauses Dísz tér Nr. 11 trägt das Monogramm P. J. Seit 1688 befand es sich im Besitz des bekannten Baumeisters und Senators Venerio Ceresola, der nächste Hausbesitzer hatte jedoch das Monogramm P. J.: Passardy János. Das klassizistische Haus Nr. 13 zieren drei kleine Re­liefs. Ihr Thema wählte der einstige Besitzer stilgemäß aus der griechisch-römischen Mythologie: über den Fens­tern im Stock sehen wir Diana, die Göttin der Jagd, dann Rhea Silvia, die für das Leben der Gründer Roms, Romu­lus und Remus betet, sowie Pallas Athene, die Schirm­herrin der Dichter, Wissenschaftler und Philosophen. Einst lebten hier die Witwe und der Sohn des Bürger­meisters Péter Salgáry. Noch im 19. Jahrhundert gehörte das Haus der Familie Salgáry. Seine gegenwärtige früh klassizistische Form erhielt es nach dem ümbau von 1815. Im einstöckigen barocken Gebäude Nr. 15 (heute be­findet sich hier die Staatsverwaltung der Denkmäler) lebte einst der französische Oberst De la Motte des Aulnois „Antal“, der 1790 die ungarische Staatsbürgerschaft be­kam. Wahrscheinlich hat sein Sohn, ein Militäringenieur, die gegenwärtige Fassade gebaut. Die erste Apotheke im Budaer Burgviertel hieß „Zum Goldenen Einhorn“ und wurde von Franz Bösinger 1687 im Haus Dísz tér Nr. 1-2 gegründet, er zog jedoch schon vor 1696 ins gegenüberliegende Gebäude. 1740 hatte er dann eine Apotheke in der Tárnok utca Nr. 16, dann Nr. 18, 59

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