Szatmári Gizella: Das Burgviertel - Unser Budapest (Budapest, 2001)
Ein Stück des reichen gotischen Skulpturenfundes von László Zolnay zeit wurde der Stadtpalast als Schießpulverlager verwendet und flog 1578 in die Luft. Die Grundmauern wurden bei archäologischen Grabungen in den 1960er Jahren freigelegt, bei der Erweiterung des Museums für Gegenwartskunst jedoch zerstört. Sichtbar sind aber noch die Pfeiler der Steinbrücke über den Trockengraben aus der Zeit von Sigismund, die zur Nordfassade hin führte. Vor dem Museum erstreckte sich der große Burgmarkt, an seinem Nordende sind die Grundmauern, die Pfeiler und der Chor der Sankt-Sigismund-Kapelle noch sichtbar. Auf der Seite des Platzes zur Christinenstadt hin stehen noch Überreste von Wohnhäusern, Burgmauer und Basteien aus dem Mittelalter. Hier fand der Archäologe László Zolnay während der Erschließung des Gebietes vor der Westfront des Museums 1974 die gotischen Statuen aus der Zeit Sigismunds. (Die ständige Ausstellung des Bu- dapester Historischen Museums stellt die Funde gegenwärtig aus.) Auf dem Burgmarkt, dem Schauplatz mittelalterlicher Ritterturniere, enthauptete man László Hunyadi, hier besiegte König Matthias den stolzen böhmischen Ritter Holubart. Vom Palast des Königs Matthias sind nur verzierte Stücke aus rotem Marmor, Keramiken, Ofenkacheln und Majolika-Bodenfliesen erhalten geblieben. Das Gebäude selber kennen wir nur aus damaligen begeisterten Beschreibungen. Am westlichen Fuß des Burgberges, am heutigen Dózsa György tér, steht am Berghang hinter 47